Rheinfelden Nach dem Segen ein Leckerli

Petra Wunderle
Pfarrer Armin Strenzl segnete die Tiere und die Menschen. Foto: Petra Wunderle

Religion: Gottesdienst beim Tierheim / Nach Corona voll belegt

Segen für Mensch und Tier: Beim Tierheim feierte Armin Strenzl, Alt-Katholischer Pfarrer aus Bad Säckingen, einen Gottesdienst unter freiem Himmel. Dabei wurden Gäste, Tierheimbewohner und Nachbartiere gesegnet.

Von Petra Wunderle

Rheinfelden. Anschließendem ging es ins Tierheim, in das dessen Vorsitzende Hannelore Nuß und ihre Helferschar eingeladen hatten.

Es kamen Menschen aus Rheinfelden mit ihren Tieren. Mit dabei waren auch ein Ehepaar und eine Frau aus der Ukraine, die mit ihren Hunden nach Deutschland geflüchtet sind. Bernd Wallaschek alias „Blondi“ mit seiner Gitarre begleitete den Segnungsgottesdienst musikalisch.

Pfarrer spricht von altem christlichen Brauch

„Ich komme schon seit Jahren mit meinem Gismo. Mein Hund ist schwer krank, er hat einen Herzfehler. Es hieß immer, er wird höchstens acht Jahre alt. Jetzt ist er 13 Jahre alt“, berichtet Julia Talmon-Gros. Karin Fingerlin erzählt, dass ihr Charly auch schon krank war und sie mit ihm zur Segnung geht, damit er beschützt ist.

„Christen glauben, dass die Tiere wie die Menschen Geschöpfe Gottes sind, die Segnung macht das bewusst. Wir haben den Auftrag, alle Lebewesen so zu behandeln. Tiere zu segnen, ist ein alter christlicher Brauch“, sagte Pfarrer Strenzl. Er segnete Herrchen und Tier einzeln.

Die Tiere hielten still und freuten sich hinterher, als sie von Ministrantin Thea mit einem Leckerli belohnt wurden. Bevor der Pfarrer ins Tierheim zu den Tieren ging, galt es noch die trächtigen Schafe von Nachbar Peter Henke durch den Zaun zu segnen.

Anvertraut und nicht ausgeliefert

Hannelore Nuß liegt viel an dieser Art Gottesdienst. Denn sie glaubt daran, dass „der da oben“ die Kraft gibt um Menschen und Tieren helfen zu können. „Auch Tiere sind Gottes Eigentum. Gott hat sie uns anvertraut – nicht ausgeliefert.“

So ein Tag gebe ihr Motivation weiter zu machen, weiter zu kämpfen und sich einzusetzen. „Das ist nicht nur so dahergesagt, sondern das ist so“, versicherte die Vorsitzende.

Sie wünsche sich, dass den Tieren, die in Tierheimen landen, ein Stück Würde zurückgegeben und ihnen die Aussicht auf ein leidfreies Leben ermöglicht werde. Das Recht auf Leben beruhe in keiner Weise auf dem Wert, den dieses Leben hat, betonte Hannelore Nuß. Denn auch Tiere hätten ein Recht zu leben, weil ihr Leben wertvoll für sie sei.

Aktuell ist das Tierheim Rheinfelden voll belegt – ohne Pension-Tiere. Vor allem Hunde, die während der Corona-Zeit angeschafft wurden, werden jetzt ans Tierheim abgegeben.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading