Rheinfelden Neuer „Zugkomfort“ am Hochrhein

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Die elektrobetriebenen IRE-Züge wie der Typ Talent 2 der Firma Bombardier werden auf der Hochrheinbahn frühestens ab dem Jahr 2027 verkehren. Foto: zVg/Verkehrsministerium Baden-Württemberg

Fahrgastverband: „Pro Schiene“ kritisiert fehlende IRE-Verbindung im „Rumpffahrplan“

Rheinfelden - Der Fahrgastverband Pro Schiene Dreiland kritisiert in einer Pressemitteilung das Vorhaben der Deutschen Bahn, die Interregio-Verbindungen (IRE) am Hochrhein erst Mitte Juni wieder ab Basel fahren zu lassen.

„Wir sind von der Hochrheinstrecke ja wirklich viel Schlechtes gewohnt“, wird Vorsitzender Karl Argast zitiert. „Aber dank Corona gibt es tatsächlich eine weitere Steigerung und eine noch abstrusere ’Beförderungsqualität’ am Hochrhein.“

An dem derzeitigen „Rumpffahrplan“ bemängelt der Fahrgastverband dabei vor allem die fehlenden IRE-Verbindungen von Basel nach Waldshut. „Es ist absolut nicht vermittelbar, warum Basel, Rheinfelden und Bad Säckingen plötzlich von der schnellen Verbindung Richtung Bodensee und Ulm abgehängt sind“, schildert Argast weiter. Zumal es auch in diesen Städten Pendler gebe, die täglich vom Bodensee zur Arbeit oder umgekehrt fahren. Und die Regionalbahn – die derzeit einzige Verbindung bis Waldshut – „ist nun wirklich keine attraktive Alternative“, ergänzt Dietmar Maldacker, stellvertretender Vorsitzender. Nicht nur seien die Fahrzeiten im Vergleich bedeutend länger, sondern auch das mehrmalige Umsteigen mache die Verbindung unattraktiv, moniert er in der Mitteilung.

Deshalb appelliert der Verein dringend an die Deutsche Bahn (DB Regio), den IRE-Verkehr zwischen Basel und Waldshut so schnell wie möglich – und nicht erst zum Fahrplanwechsel am 15. Juni – wieder aufzunehmen.

„Es kann ja nicht das Ziel der Bahn sein, Pendler von der Schiene auf die Straße zu treiben“, hebt Argast hervor und mahnt, „wenn sich jedoch nicht bald Verbesserungen einstellen, wird dies wohl die Folge sein.“ Er könne sich des Eindrucks nicht erwehren, fügt er – auch mit Blick auf vergangene Probleme – an, dass die Deutsche Bahn an einem Weiterbetrieb der Hochrheinbahn langfristig kein sonderliches Interesse mehr habe. Da stelle sich die Frage, „wie lange sich die Bahnkunden dieses Theater noch gefallen lassen“.

Noch länger als auf die Wiederaufnahme des derzeit noch diesel-betriebenen IRE-Verkehrs auf der Strecke zwischen Basel und Waldshut werden Argast und seine Mitstreiter von Pro Schiene Dreiland auf die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke warten müssen. So erläuterte die Hertener Landtagsabgeordnete und Rheinfelder Stadträtin Sabine Hartmann-Müller (CDU) Mitte des Monats in einer Pressemitteilung, dass die Planrechtsunterlagen dafür am 6. Dezember beim Eisenbahnbundesamt mit Sitz in Bonn eingereicht werden. Der Baubeginn soll dann laut Zeitplan im Jahr 2025 erfolgen. Die Fertigstellung ist für zwei Jahre später vorgesehen.

Hartmann-Müller ließ sich damals zitieren mit der Feststellung: „Ich sehe den Ausbau und die Elektrifizierung auf einem sehr guten Weg. Zwar würde ich mir die Fertigstellung bereits im Jahr 2025 wünschen. Weil die Strecke aber nicht nur elektrifiziert, sondern auch erheblich ausgebaut wird, kommen wir nach aktuellem Ermessen an einer zeitlichen Verschiebung wohl nicht vorbei. Die Kernbotschaft lautet aber: Spätestens bis 2027 werden wir eine leistungsstarke Ost-West-Schienenverbindung am Hochrhein haben. Das ist eine großartige Nachricht.“

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