Rheinfelden Oberbürgermeister will Klimaschutzpreis für Bürger ausloben

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Oberbürgermeister Klaus Eberhardt (links) und Stadtammann Franco Mazzi bei den Ansprachen. Die Ehrendamen Julia Lehmann (links) und Silvia Ackle standen ihnen dabei zum letzten Mal zur Seite. Foto: Petra Wunderle

Feierlichkeit: Die beiden Rheinfelden begehen Neujahrsempfang gemeinsam / Stadtoberhäupter verbreiten Zuversicht

Rheinfelden (pem). Beim Neujahrsempfang der beiden Städte Rheinfelden war der Bahnhofsaal auf der Schweizer Seite mit rund 500 Gästen voll besetzt, darunter Bürger beider Städte, Vertreter des öffentlichen Lebens, der Wirtschaft und der Politik. Einen besonderen Akzent setzte die italienische Konsulin Francesca Toninato aus Freiburg im Breisgau.

Zuversicht und Vertrauen

Die weltweiten Bedrohungen und Krisen spiegelten sich auch in den Reden von Oberbürgermeister Klaus Eberhardt und Stadtammann Franco Mazzi wider. Es sei schwierig, positiv zu denken und positiv zu bleiben. „Dabei haben wir in unseren beiden Rheinfelden, ja in unserer Region, immer noch allen Grund, dies zu sein. Nicht zuletzt in Anbetracht der tiefsten Arbeitslosenquote seit langer Zeit“, sagte Mazzi. Eberhardt betonte, wie wichtig es sei, wieder Zuversicht zu haben. Diese brauche es, um das Vertrauen der Menschen in die Gesellschaft, in die Länder und die Städte und Gemeinden aufzubauen. Er ging auch auf die vielen Veranstaltungen zum 100-jährigen Bestehen der Stadt ein.

Die Schweizer Schwesterstadt begleitet in diesem Jahr ein Jahresmotto: „Hopp Rhyfälde! Fit für die Zukunft!“ Mazzi ging auf die anstehenden Investitionen ein, etwa die Sanierung von Schulanlagen, die neue Mitte rund um das Bahnhofsareal samt Bahnhofsaal und den Roniger-Park sowie das Fricktaler Museum. „Dieses Jahr wird interessant. Freuen wir uns. Wir werden arbeiten, entwickeln und ja, auch feiern, wenn es zu feiern gibt. Wir können heute schon damit beginnen“, sagte Mazzi.

Eberhardt schloss sich seinem Schweizer Kollegen an: „Herausforderungen warten viele auf uns“. Explizit benannte er die Themen Bildung, Demografie samt Fachkräftegewinnung und die Behebung des Personalmangels, den Klimaschutz, den Gesundheitsbereich und die Förderung einer solidarischen Stadtgemeinschaft in Rheinfelden.

Lange Reaktionszeit

Beim Thema Bildung kritisierte Eberhardt die lange Reaktionszeit des Landes und seiner Institutionen. „Wie gerne hätte ich geflüchtete ukrainische Lehrer in unserer Kinderbetreuung eingesetzt. Die Antwort vom KVJS (Kommunalverband für Jugend und Soziales) benötigte einen Zeitraum von drei Monaten. Unser neuentwickeltes Modell VÖ plus für eine intelligente Unterscheidung der frühkindlichen Bildung ist trotz erster positiver Resonanz ebenfalls noch nicht erfolgreich beschieden. Wie lange können wir uns eine solche Betulichkeit noch leisten?“

Bei den Maßnahmen zum Klimaschutz machte er eine klare Ansage. „Wer glaubt, mit Änderung des Heizungssystems, einigen Solaranlagen sowie neuen Fenstern die ambitionierten Klimaschutzziele erreichen zu können, wird maßlos enttäuscht werden. Beim Klimaschutz ist jeder einzelne von uns gefordert. Ein ,Weiter so’ kann und darf es nicht geben. Ich trage mich mit dem Gedanken, die Bürgerschaft aktiv durch gute Vorschläge zum Klimaschutz einzubinden und hierfür einen Klimaschutzpreis auszuloben.“

Die Reden beider Stadtoberhäupter wurden mit anhaltendem Applaus aufgenommen.

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