Rheinfelden Ortsvorsteher legen Diensteid ab

Die Oberbadische
Die künftigen Ortsvorsteher wurden von Oberbürgermeister Klaus Eberhardt in der jüngste Sitzung des Gemeinderates verpflichtet. Unser Bild zeigt (von links) Eveline Klein, Jürgen Räuber, Silvia Rütschle, Klaus Eberhardt Karin Reichert-Moser, Stefan Eckert und Sven Kuhlmann. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Gemeinderat: Gremium votiert einstimmig für Vergabe des Posten in Herten an Hauptamtlichen

So kontrovers und teils emotional die Debatte um die künftige Besetzung des Postens des Ortsvorstehers in Herten auch geführt wurde, so unaufgeregt und sachlich wurde das jetzt im Gemeinderat geregelt. Nach einstimmigem Votum wird der Posten an einen Beamten der Stadt Rheinfelden in Person von Frank-Michael Littwin vergeben. Für die Besetzung des Postens mit einem Hauptamtlichen musste zuvor die Hauptsatzung geändert werden.

Von Gerd Lustig

Rheinfelden. „Ich habe mich gefreut, als die Anfrage an mich gerichtet wurde, und ich freue mich jetzt auf den Job“, sagte Littwin, der seit 2012 Leiter des Bürgerbüros ist. Amtsleiter bleibt er natürlich auch weiterhin. Wie hoch die tatsächliche Arbeitsbelastung in Herten künftig sein wird, ist derzeit noch unklar. Im Bürgerbüro wird aber in jedem Fall für entsprechenden Ausgleich der wegfallenden Arbeitszeit vom künftigen hauptamtlichen Hertener Ortsvorsteher gesorgt. Unstrittig im Gemeinderat war, dass es im Ortsteil Herten mit mehr als 5000 Einwohnern einen Hauptamtlichen braucht. Aus der Mitte des Ortschaftsrates hatte sich nach der Kommunalwahl kein Kandidat bereiterklärt, den Posten des Ortsvorstehers zu übernehmen.

Dass in Herten indes eine Belastung zwischen 50 bis 80 Prozent an Arbeitszeit einer normalen Stelle anfallen, wie dies Amtsvorgängerin Sabine Hartmann-Müller erklärte, wird von der SPD-Fraktion im Gemeinderat bezweifelt. Die Bedeutung und Wichtigkeit eines Ortsvorstehers wird aber allemal gesehen, weshalb die hauptamtliche Besetzung notwendig ist. „Allerdings darf dadurch die Arbeit im Bürgerbüro nicht darunter leiden“, machte Uwe Wenk deutlich. Daher stellte die SPD auch den Antrag, die aktuelle Arbeitsbelastung sowohl im Bürgerbüro wie auch in der Hertener Verwaltung zu erheben. Zeitnah soll Personalverstärkung oder Personalausgleich erfolgen, um Nachteile für die Arbeit im Bürgerbüro zu vermeiden. „Und spätestens in zwei Monaten möchten wir, dass ein Bericht im Gemeinderat vorgelegt wird“, wünschte Wenk. Damit erklärten sich Oberbürgermeister Klaus Eberhardt und auch das gesamte Gremium einverstanden.

Paul Renz (CDU) nannte die Besetzung mit einem Hauptamtlichen alternativlos und auch mit Frank-Michael Littwin geradezu ideal. Karin Reichert-Moser (Freie Wähler) begrüßte ebenso die Entscheidung, bedauerte aber, dass die Stelle nicht aus der Mitte des Ortschaftsrates besetzt werden konnte. Enttäuscht zeigte sie sich allerdings, dass keiner der Ortschaftsräte an der Lösungsfindung im Hauptausschuss und im Gemeinderat anwesend war. „Nebenberuflich ist die Stelle eines Ortsvorstehers in Herten bei der Wahnsinnsbelastung nicht zu leisten“, befand Heiner Lohmann für die Fraktion der Grünen.

Völlig problemlos verlief die Bestellung der ehrenamtlichen Ortsvorsteher sowie deren Stellvertreter. Überall gab es einstimmige Voten für die von den Ortschaften selbst vorgeschlagenen Kandidaten.

Adelhausen: Silvia Rütschle (Ortsvorsteherin) Christian Gerwig und Gabriele Kuder (Stellvertreter) Degerfelden: Karin Reichert-Moser (Ortsvorsteherin), Gerold Höpfl und Jürgen Schenkel (Stellvertreter) Eichsel: Stefan Eckert (Ortsvorsteher), Andreas Wolf und Birgit Eichkorn (Stellvertreter)

Karsau: Jürgen Räuber (Ortsvorsteher), Uwe Wenk und Eckard Hanser (Stellvertreter)

Minseln: Eveline Klein (Ortsvorsteherin), Ewald Lützelschwab und Sabine Schütz-Baumgartner

Nordschwaben: Sven Kuhlmann (Ortsvorsteher), Dietmar Kiefer (Stellvertreter).

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