Rheinfelden Personalkosten steigen und steigen

Ulf Körbs
Die Personalkosten der Rheinfelder Stadtverwaltung werden im kommenden Jahr bei rund 21 Millionen Euro liegen. Archivfoto: Ulf Körbs Foto: Die Oberbadische

Stellenmehrung und Tariferhöhungen schlagen im Rheinfeldener Rathaus kräftig zu Buche

Rheinfelden - Rund 21,2 Millionen Euro braucht Personalchef Jörg Höferlin im kommenden Jahr, um die Mitarbeiter des Rheinfelder Rathauses bezahlen zu können. Dabei wird es 16,1 neue Stellen geben.

Mehr Stellen und mehr Gehalt sorgen für höhere Personalkosten

Höferlin hat in seine Berechnungen eine Tariferhöhung von geschätzten 448 000 Euro eingebaut. Die Stellenmehrung wird rund 910 000 Euro kosten, die Höhergruppierungen und Beförderungen verbrauchen rund 87 000 Euro. Hinzu kommen noch 100 000 Euro, weil ein Arbeitnehmerüberlassungsvertrag mit der Caritas für das Seniorenbüro abgeschlossen werden muss. Dies sind keine zusätzlichen Stellen, sondern bislang wurden diese Kräfte über den Sozialtat verrechnet.

Insgesamt hat die Stadtverwaltung im noch laufenden Jahr rund 313 Stellen, im kommenden werden es 16 mehr sein. Bei den Löhnen und Gehältern macht das Unterschied von knapp 1,3 Millionen aus, was Höferlin einen „sehr stolzen Betrag“ nannte. Allzumal er in seine Berechnung die Tatsache einbezogen hat, dass nicht immer alle Arbeitsplätze belegt sind. Dadurch kommt eine „pauschale Minderung“ von 750 000 Euro zustande.

Anträge aus den Fraktionen sorgen für Stellenmehrungen

Geschuldet ist der Zuwachs auch verschiedenen Anträgen aus den Fraktionen, denen zum Teil schon in früheren Gremiumssitzungen zugestimmt wurden, teilweise aber auch erst während der Haushaltsberatungen des Hauptausschusses am Montag. So wurde das Integrationsmanagement um eine Stelle erweitert. Offen war noch aus der November-Gemeinderatssitzung der Antrag der Grünen, das Jugendreferat um eine volle Stelle aufzustocken, um die Aufgaben der Jugendbeteiligung an politischen Prozessen wie in der Gemeindeordnung vorgeschrieben erfüllen zu können. Bewilligt war hier schon eine halbe Stelle.

Eine volle Stelle würde laut Stadtkämmerer Udo Düssel im Jahr rund 68 000 Euro kosten. Daher war die vorherrschende Meinung des Gremiums, eine halbe Stelle müsste ausreichen. Diese ist auch bereits ausgeschrieben worden, allerdings bislang ohne Erfolg. Da sich der Hauptausschuss nur auf zusätzliche 50 Stellenprozente einlassen wollte, hatte Karin Reichert-Moser (Freie Wähler) den Vorschlag, beide Stellen zusammenzufassen und erneut als eine auszuschreiben.

Campusmanager bleibt weiter offen

Die Grünen forderten zudem die Einstellung eines „Campusmanagers“. Diese Position ist schon seit einigen Sitzungen in der Diskussion, die bislang aber nicht abgeschlossen werden konnte. Hier reiben sich einige Stadträte noch an der in ihren Augen unzureichende Aufgabenbeschreibung. Hierzu lagen dem Gremium Ergänzungen vor, die ihm immer noch nicht ausreichend erschienen. Diesem Papier folgend geht es nicht um die Leitung des Ganztagsbetriebs des Campus, sondern auch um die Bereitsstellung von eigenen Angeboten und die Umsetzung des Qualitätsrahmens für Schulen im Ganztagsbetrieb.

Bei diesem Punkt kam Dieter Wild (CDU) noch einmal auf die vorbereitende Sitzung des Hauptausschusses mit dem Schulbeirat vor drei Wochen zu sprechen. Er sei doch erstaunt über die sehr zurückhaltende Reaktion der Schulleiter zu diesem Thema gewesen. Damals hatte der Rektor der Gemeinschaftsschule Hanspeter Brugger erklärt, er sehe hier „keinen großen Nährwert“. Dagegen meinte Birgit Barth, Leiterin der Gertrud-Luckner-Realschule. Sie brauche durchaus „externe Unterstützung“ für ihre 730 Schüler (wir berichteten). Der Christdemokrat Wild und die Freie Wählerin Reichert-Moser regten daher an, solche Themen mit den Schulleitern im Voraus zu diskutieren.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading