Rheinfelden Personalmangel mit Folgen

Tim Nagengast
Aufgrund eklatanten Personalmangels muss das Betreuungsangebot in der Karsauer Kita „Bienenkorb“ ab April reduziert werden. Foto: Tim Nagengast

Kita „Bienenkorb“: Städtischer Kindergarten Karsau reduziert ab April das Betreuungsangebot

In der städtischen Kita Bienenkorb in Karsau herrscht erheblicher Personalmangel. Unlängst haben weitere Mitarbeiter gekündigt. Eine Ganztagsbetreuung für ab fünfjährige Kinder gibt es ab April daher nur noch, sofern Eltern das Angebot – zum Beispiel aus beruflichen Gründen – zwingend benötigen. Und zwar nachmittags bei den AWO-Kids in der gegenüberliegenden Christian-Heinrich-Zeller-Grundschule.

Von Tim Nagengast

Rheinfelden-Karsau. Vorwürfe von Elternseite, dass die Stadt Rheinfelden als Träger der Einrichtung zu spät über die Situation informiert habe und außerdem „Druck“ auf Eltern ausübe, bisherige Ganzstagsgruppenkinder neu für die verlängerten Öffnungszeiten (VÖ) anzumelden, weist die Stadtverwaltung von sich.

Trotz intensiver Bemühungen sei bislang kein neues Personal für den „Bienenkorb“ gefunden worden. „Zur Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Angebots in der Kita Bienenkorb würden wir Personal im Umfang von knapp 15,5 Vollzeitkräften benötigen. Aktuell liegt der Personalbestand aber nur noch bei elf Vollzeitkräften“, schildert Armin Zimmermann, Leiter des Amts für Familie, Jugend und Senioren, die Situation. Vor diesem Hintergrund stehe die Stadt schon „seit einiger Zeit im engen Austausch mit der Einrichtung und dem Elternbeirat“, der hierzu vergangene Woche zu einer Elternversammlung eingeladen hatte.

Diese Zusammenkunft hat nach Auskunft eines Vaters, dessen Kind den „Bienenkorb“ besucht, am Donnerstag stattgefunden. Also gerade einmal rund eine Woche vor Einstellung des bestehenden Ganztagsangebots.

Eine von genanntem Familienvater in diesem Kontext kritisierte „Druckatmosphäre“ auf Eltern, den eigenen Nachwuchs kurzfristig für die VÖ-Gruppe anzumelden, kann die Stadtverwaltung Rheinfelden nicht erkennen. Vielmehr sei es darum gegangen, „angesichts der Personallücke zusammen mit allen Eltern, die Möglichkeiten einer Anpassung der Öffnungszeiten auszuloten“, wie Stadtsprecherin Chantal Hommes-Olaf präzisiert. Es sei ein entsprechender Fragebogen verteilt worden. Darin sei unter anderem gefragt worden, ob Eltern bereit wären, von der Ganztags- auf die VÖ-Betreuung zu wechseln.

„Wenn Personal in diesem Umfang fehlt, dann müssen wir die Betreuungszeiten einschränken, so leid es uns tut“, sagt Zimmermann. Diese Tatsache habe bei der Elternversammlung Werner Wehrle, stellvertretender Leiter der Abteilung Frühkindliche Bildung und Betreuung im Amt für Familie, Jugend und Senioren, auch so .

Im April können nun alle „Bienenkorb“-Kinder ab fünf Jahren, deren Eltern zwingend einen Ganztagsplatz für ihren Sprössling benötigen, nachmittags hinüber zu den AWO-Kids in die Grundschule gehen. Die dafür notwendigen Anmeldeformulare hätten die Eltern am Dienstag erhalten. Für die jüngeren Kinder werde eine Ganztagsbetreuung in der Kita angeboten.

„Wir wissen, dass die gegenwärtige Situation für alle unbefriedigend ist und eine enorme Herausforderung bedeutet“, bittet Zimmermann um Verständnis. Das verbliebene Kita-Personal arbeite an der absoluten Belastungsgrenze.

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