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Rheinfelden Politiker rüsten verbal auf

Die Oberbadische
Mehr als 30 Teilnehmer fanden sich zur Demonstration gegen Faschismus und Krieg ein. Foto: Petra Wunderle Foto: Die Oberbadische

Demonstration: Gegen Faschismus und Krieg – für Frieden und Solidarität

Erstmals hat in Rheinfelden eine Demonstration gegen Faschismus und Krieg stattgefunden. Die Initiatoren stammen aus der Frauen-, Umwelt- oder Flüchtlingsbewegung, der Gewerkschaftsbewegung und von der Friedensbrücke in Lörrach.

Von Petra Wunderle

Rheinfelden. Mehr als 30 Teilnehmer kamen am Samstag zur Kundgebung auf den Oberrheinplatz, welche Fritz Zell – bekannt dafür, dass er über viele Jahre hinweg die Montagsdemos in Rheinfelden veranstaltet hat – organisierte. Anhalten, zuhören und innehalten, das machten Passanten, die Friedensfreunde und Kriegsgegner.

Die Initiatoren machten in Rheinfelden einen Auftakt und setzten ein deutliches Zeichen unter dem Motto „Wir sagen Nein zu Krieg und Faschismus, wir sagen Ja zu Frieden und Solidarität“. Zell mahnte: „Wir erleben derzeit eine verbale rechte Aufrüstung von Politikern. Was in Städten wie Chemnitz passiert und passiert ist, das ist eine Schande und ein Verbrechen. Wir brauchen eine neue, couragierte Friedensbewegung, die sich dieser Rechtsentwicklung in der Politik entschlossen entgegen stellt. Mit Aufklärung, mit Aktionen mit Herz und Verstand.“

Und er verdeutlichte, dass ein großer Teil der Weltflüchtlinge aus gerade den Ländern flieht, die von den angeblich zivilisierten Staaten aufgerüstet werden. Zell kann in Rheinfelden wenig offenen Rassismus erkennen, aber er ist sich darüber bewusst, dass er latent vorhanden ist.

Zell erinnerte daran, dass seit 1959 in Deutschland der Antikriegstag als Mahn- und Protesttag begangen wird. „Mit jedem Vergessen sterben die Gefolterten, Verbrannten und Gefallenen zum zweiten Mal“, zitierte er den damaligen DGB-Vorsitzenden Vetter im Jahre 1966. Immer werde den Menschen suggeriert, seit dem zweiten Weltkrieg hätte es eine lange Phase des Friedens gegeben. Die Wirklichkeit dagegen ist brutal. Kriege würden um Rohstoffe und Energie geführt. Sie würden der Unterdrückung ganze Völker sowie Volksgruppen dienen und sollen die Position von Nationen und Bündnissen im Streben um Weltherrschaft stärken. Sie können aber auch eine andere Seite haben. Im Ersten Weltkrieg haben sich deutsche und russische Soldaten an der Front verbrüdert, und der Kaiser musste in Deutschland angesichts der bewaffneten Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte abdanken und den Krieg beenden.

Oder in Nordsyrien, wo eine Allianz kurdisch- arabischer Milizen den IS besiegte und die Verfolgten der Volksgruppe Yesiden, die von der Welt im Stich gelassen wurden, retten konnten. Zum Schluss stellte der Moderator die Frage: „Wieso muss Erdogan mit militärischen Ehren bei seinem Besuch in Deutschland empfangen werden, während gleichzeitig die Zahl der Asylanträge von Türken massiv ansteigt?“

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