Rheinfelden Rettungsdienst hat es schwer

Die Oberbadische
Notarztauto und Rettungswagen stehen abfahrbereit in der Rheinfelder DRK-Garage. Die mittlere Box ist leer, weil der Rettungswagen wenige Minuten vorher zu einem Notfall ausrückte. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Hauptversammlung: Finanzierung ist unzurechend

Rheinfelden (rr). Der Rheinfelder Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes ist weit und breit der einzige, der eine Rettungswache betreibt. Andernorts führen nur Kreisverbände diese Aufgabe, auch Lörrach hat den Rettungsdienst an den Kreis abgegeben. Zur Jahreshauptversammlung des Ortsvereines wies Vorsitzende Irene Knauber auf etliche Probleme hin, die daraus erwachsen.

Finanzierung reicht nicht

Eine unzureichende Finanzierung steht ganz oben an. Alle angestellten Rettungssanitäter werden hier nach Tarif bezahlt und verfügen durchweg über die notwendige Ausbildung. Doch die Kostenträger übernehmen die daraus anfallenden Beträge nicht, denn der Landesverband vereinbarte aus undurchschaubaren Gründen mit den Krankenkassen als Hauptträger deutlich geringere Übernahmen. Somit entsteht in Rheinfelden, wo alles korrekt gehandhabt wird, ein finanzielles Defizit.

Als ein Beispiel nannte Knauber die alljährlich notwendige Fahrausbildung. Marktüblich sind in ganz Baden-Württemberg Kosten zwischen 1500 und 1800 Euro, doch der Landesverband vereinbarte deutlich geringere Beträge. Zur Klärung der Situation beauftragte der DRK-Ortsverein einen Wirtschaftsprüfer. In der Hauptversammlung stellte er seine Analyse für die Mehrkosten im Vorjahr vor. Die Lage sei sehr angespannt, aber zum Glück konnte eine Katastrophe vermieden werden. Nun müsse aber schnell über die weitere Kostensicherung nachgedacht werden.

Weniger Krankenfahrten

Manfred Gollin, Vizevorsitzender, nannte als Ursache für die geringeren Einnahmen auch den drastische Rückgang von Krankentransportfahrten. 500 mal weniger als 2016 wurde im Vorjahr der Rheinfelder DRK-Krankentransport in Anspruch genommen. Deshalb sind derzeit nur noch zwei statt der bisher drei Wagen dafür unterwegs.

Stadt dankt

Stadträtin Hannelore Nuss dankte in Vertretung des Oberbürgermeisters für das große Engagement aller Mitarbeit der DRK-Wache. Über die aufgetretenen Probleme müsse sehr schnell gesprochen werden, um einen Leistungsrückgang zu verhindern.

Ehrenamtliche Aktivitäten

Erfreulich war die Bilanz bei den ehrenamtlichen Aktivitäten des Deutschen Roten Kreuzes. 1200 Personen kamen zu den Blutspendeaktionen.

In der Bereitschaft arbeiten zur Zeit zwölf Personen mit. Durchschnittlich leistetet jedes Mitglied von ihnen im vergangenen Jahr sieben Sanitätsdienste. Bei großen Veranstaltungen wie Slowup und Triathlon war die DRK-Bereitschaft vertreten und stand für Notfälle bereit. Etliche Dienste leisteten die Rheinfelder auch in der Kreisstadt, zum Beispiel bei „Stimmen“ und beim „Jazz auf der Burg“.

Jugendrotkreuz

Der Jugend-Rotkreuzgruppe gehören derzeit sieben Mitglieder an, die in interessanten Veranstaltungen ihre Ausbildung erhalten, unter anderem war dort die Rettungshundestaffel zu Gast.

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