Rheinfelden Schichtwechsel mal anders

SB-Import-Eidos

Aktionstag: Einblicke in unbekannte Arbeitsfelder für Beschäftigte und Mitarbeiter

Beschäftigte der Werkstätten St. Josefshaus haben beim Aktionstag „Schichtwechsel“ einen Tag lang in einer Hieber-Filiale mitgearbeitet. Im Gegenzug arbeiteten Mitarbeiter der Filiale in St. Josefshaus.

Rheinfelden-Herten. Bei dem Aktionstag der Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für Menschen mit Behinderung tauschen Mitarbeiter aus Unternehmen ihren Arbeitsplatz mit Beschäftigten aus Werkstätten. Mitarbeitern aus Unternehmen ermöglicht der Aktionstag Begegnungen mit Menschen in Werkstätten und Einblicke in die Vielfalt der Produkte und Dienstleistungen.

Neue Perspektiven

Die Beschäftigten der Werkstätten schnuppern in Berufsfelder des allgemeinen Arbeitsmarktes und lernen ein Unternehmen für einen Tag näher kennen. Der Aktionstag soll Raum für neue Perspektiven und Begegnungen schaffen, heißt es in einer Pressemitteilung des St. Josefshauses. Mit einem Rundgang durch den Markt begann der Job-Tausch von Ismail Güler und Thorsten Ridder. Ob beim Kontrollieren und Nachfüllen von Obst und Gemüse, dem Einräumen von Regalen oder dem Sortieren von Leergut, stets zeigten die Mitarbeiter die Bereitschaft, die beiden selbstverständlich und ihren Bedürfnissen entsprechend anzulernen und zu begleiten. Diese offene Atmosphäre sorgte dafür, dass sich Güler und Ridder von Beginn an wohlfühlten und sich kaum an den Job-Coach des St. Josefshaus, Wolfgang Grab, wandten, der zur Unterstützung dabei war. „Wenn ich heute Abend vergesse, das Hieber-Hemd auszuziehen, kann ich ja morgen direkt wieder hier anfangen?“, schmiedete Güler bereits Pläne.

Unbekanntes Terrain

Zur selben Zeit wurden zwei Hieber-Mitarbeiter in den Werkstätten St. Josefshaus in Herten begrüßt. Yannik Huber kennt seinen üblichen Arbeitsplatz, die Fleischtheke, wie seine Westentasche und begab sich in nun in der Schreinerei in Herten auf unbekanntes Terrain. Bei der Endkontrolle und dem Verpacken von Besteckkästen waren die Beschäftigten mit Behinderung die Experten und gaben ihm zahlreiche Tipps und Tricks. Auch bei der Produktion von Holzlaternen und der Veredelung von IPad-Halterungen aus Holz profitierte Huber vom Know-how der Beschäftigten.

Vanessa Schauerhammer ist in ihrem Arbeitsalltag im Regalservice und Verkauf tätig. Ganz anders verlief ihr Schichtwechsel in der Gärtnerei des St. Josefshauses. Beim Beseitigen von Unkraut oder dem Bewässern von Pflanzen arbeitete sie Hand in Hand mit den Beschäftigten. „Alle helfen sich gegenseitig und akzeptieren sich so, wie sie sind. Das ist in unserer Gesellschaft nicht so selbstverständlich,“ zog sie am Ende des Arbeitstags ein Resümee.

„Die Mitarbeiter von Hieber hätten Güler und Ridder super begleitet und ganz ungezwungen und selbstverständlich unterstützt“, sagte Job-Coach Wolfgang Grab am Ende des Tages. Beide würden sofort wieder mitmachen. Werkstattleiterin Dorina Huber und Hieber-Marktleiter Volker Rückert freuten sich über die positiven Berichte ihrer Mitarbeiter und Gäste. Die Aktion soll ihrer Meinung nach der Grundstein für weitere Begegnungen und gelebte Inklusion sein.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading