Rheinfelden Schwere Zeit schweißt zusammen

Die Oberbadische

Abifeier am Büchner-Gymnasium: Motto: „Abivengers – wahre Helden wissen, wann sie gehen müssen“

Unter dem Motto „Abivengers – wahre Helden wissen, wann sie gehen müssen“ fand in kleinerem als sonst üblichen Rahmen die Zeugnisübergabe des Georg-Büchner-Gymnasiums (GBG) im Bürgersaal Rheinfelden statt. Reden von Schülern, Eltern, Lehrkräften sowie dem Oberbürgermeister umrahmten die feierliche Handlung.

Rheinfelden. Aufgrund der Coronabedingungen war kein großes Rahmenprogramm möglich. Dennoch war der Abiball für die Absolventen des Jahrgangs 2021 ein besonderer, einschneidender Abend. Die feierliche Kleidung deutete auf den Stellenwert und Bedeutung dieser Zeugnisübergabe für die Schüler hin.

Die Feier war von den Abiturienten selbst unter enger Begleitung durch das städtische Ordnungsamt und die Schulleitung vorbereitet worden. Finja Buchholz und Ibrahim Önen sprachen für die Schülerinnen und Schüler. Die beiden eröffneten ihre Rede, indem sie an all das erinnerten, was ihnen durch Corona entgangen war.

Keinen Abistreich und keine Abschlussfahrt erlebt

Hier verlasse ein Abijahrgang seine Schule, ohne dass die Schüler einen Abistreich durchführen konnten, ohne dass sie auf Abifahrt waren und ohne dass sie andere Ausflüge und Exkursionen machen konnten. Doch trotz aller Widrigkeiten könnten sie nun mit Stolz ihr Abiturzeugnis in Händen halten.

Sie erinnerten an die Jahre von der fünften Klasse bis jetzt zum Abschluss und verwiesen trotz manch entspannter Arbeitseinstellung einzelner Schüler darauf, dass dennoch gute und sehr gute Leistungen in dieser Stufe erzielt wurden. Sie hätten in den gemeinsamen Schuljahren jedoch noch viel mehr fürs Leben gelernt als nur im Unterricht, nämlich den Wert der Freundschaft zu schätzen, Lebenserfahrungen zu sammeln und sich ihren Kämpfen zu stellen.

Lernen als Privileg und nicht als Last erfahren

Der Ehrengast der Abifeier, Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, würdigte die Schulgemeinschaft für das auch in schwierigen Zeiten gemeinsam Erreichte. Er blicke hoffnungsvoll auf die Zukunft der jungen Bürgerinnen und Bürger. Auch der Vertreter des Elternbeirats, Manoj Thanathethu, lobte die Abiturienten für das, was sie geschafft hätten. Er betonte die Bedeutung lebenslangen Lernens: „Lernen ein Leben lang ist kein Begriff, der einen erschrecken sollte. Im Gegenteil, es ist ein Privileg, wenn man sein Wissen und seinen Horizont erweitern kann.“ In diesem Sinn forderte er zu einem „Weiter so!“ auf.

Als Vertreterin der Eltern blickte Frau Hanisch auf die letzten Jahre ihrer Kinder am GBG zurück. Sie betonte mit Stolz den Werdegang der Schüler bis zum Abitur und dankte auch der Lehrerschaft für deren Begleitung und dafür, dass sie das Beste aus ihren Kindern herausgeholt hätten. Anschließend richtete sie das Wort an die Elternschaft und zitierte dabei Goethe, der sagte, Kinder bräuchten Wurzeln und Flügel. Das Schmieren von Pausenbroten, Hinterhertragen von Turnbeuteln und das Teilen von Freud und Leid mit den Kindern verglich sie mit den Wurzeln. Nun sei es Zeit, loszulassen, so dass die Kinder ihre Flügel gebrauchen lernten.

Der Schulleiter, Oberstudiendirektor Volker Habermaier, verwies in seiner Rede auf vielfache Beschränkungen des Lebens durch äußere Vorgaben, aber auch selbst gezogene Linien. Trotz aller Widrigkeiten und Einschränkungen, über die die Schüler zwar manchmal gemurrt hätten, hätten sie dennoch viel Kreativität bewiesen, damit umzugehen. Damit hätten sie das Wort Goethes bewiesen: „Wer Großes will, muss sich zusammenraffen. In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister.“ Das Leistungsvermögen dieses Jahrgangs zeige sich auch in dem sehr guten Schnitt von 2,2, honorierte Habermaier. Den Namensgeber der Schule, Georg Büchner, zitierend, wünschte er den Abiturienten nach allen Anstrengungen jetzt Erholung, dennoch aber einen allzeit wachen Geist, um die „Herausforderungen dieser Zeit und eures Lebens bewusst annehmen und ihnen dann begegnen zu können“. Er appellierte an die jungen Erwachsenen, „verantwortungsvolle, also verantwortungsbewusste und -fähige Bürgerinnen und Bürger“ zu werden.

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