Kita Bienenkorb: Grund ist laut Schreiben der Verwaltung die extrem angespannte Personalsituation
Die Stadt Rheinfelden stellt die Ganztagsbetreuung in der Kita Bienenkorb in Karsau im Mai ganz ein. Darüber informierte das Amt für Familie, Jugend und Soziales die Eltern in einem Schreiben, das unserer Zeitung vorliegt.
Von Maximilian Müller
Rheinfelden-Karsau. Als Grund führt das Amt enormen Personalmangel auf. Der Mindestpersonalschlüssel sei massiv unterschritten.
Schon Anfang April hatte es in der Kita Bienenkorb Einschränkungen gegeben (wir berichteten). Nach der Kündigung weiterer Mitarbeiter dort gibt es seit Monatsanfang eine Ganztagsbetreuung für Kinder ab fünf Jahren nur noch, sofern Eltern das Angebot zwingend benötigen. Dafür weichen die Kinder zu den AWO-Kids in der Christian-Heinrich-Zeller-Grundschule gegenüber aus. Für die jüngeren Kinder wird derzeit noch eine Ganztagsbetreuung in der Kita angeboten.
Fürsorgepflicht gegenüber Mitarbeitern
Doch damit ist im Mai wohl Schluss. In dem Schreiben ist von einer Extremsituation die Rede. Eine andere Lösung gebe es nicht. Man bedaure diesen Schritt, aber die Stadt habe als Arbeitgeber eine Fürsorgepflicht gegenüber den Mitarbeitern, deren Gesundheit sie nicht über Gebühr belasten und gefährden dürfe.
Außerdem sieht das Amt bei so wenig Personal eine Gefahr, dass die Aufsichtspflicht gegenüber den Kindern nicht mehr durchgehend gewährleistet sein könnte. Das bringe die Kita-Mitarbeiter und die Stadtverwaltung in eine schwierige Lage – und es könne zu akuten „Kindeswohlgefährdungen oder schlimmstenfalls Kindeswohlbeeinträchtigungen“ kommen.
Daher sei dieser Schritt – das Ende der Ganztagsbetreuung – auch im Sinne des Wohls der Kinder.
Austausch zwischen Stadt und Eltern
Zur Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Angebots in der Kita Bienenkorb brauche es knapp 15,5 Vollzeitkräfte, hatte die Stadt Ende März erklärt. Aktuell liege der Personalbestand aber nur noch bei elf Vollzeitkräften.
Die Stadt hat die Kita-Eltern für Montag, 11. April, zu einem Austausch ins Rathaus eingeladen. Dabei sollen Alternativen entwickelt werden. Außerdem soll es darum gehen, was die Stadt zur Personalgewinnung und -bindung unternimmt.
