Rheinfelden Stadt und IG appellieren an Aufsichtsrat

PD
Das Kreiskrankenhaus Rheinfelden steht vor der Schließung. Foto: Tim Nagengast

Die Rheinfelder Stadtverwaltung und die IG Krankenhaus fordern in einem offenen Brief Informationen vom Kreistag und dem Aufsichtsrat der Kliniken. Sie wollen wissen, ob die Notfallversorgung in Rheinfelden und Schopfheim sichergestellt ist.

Die Stadtverwaltung und die Interessensgemeinschaft (IG) Krankenhaus haben sich in einem offenen Brief zur vorzeitigen Schließung des Kreiskrankenhauses Rheinfelden an die Mitglieder des Kreisrates und den Aufsichtsrat der Kliniken gewandt.

Die Diskussion bezüglich der Ungewissheit der zukünftigen Notfallversorgung beschäftige die Menschen in der Stadt und ihrer Umgebung. Die Menschen halten ihre persönliche medizinische Versorgungslage als dringliche Aufgabe und erwarten konkrete, nachvollziehbare Lösungen, heißt es im offenen Brief.

Die Verfasser sehen eine vorzeitige Schließung zur Jahreswende daher mit Sorge und betonen: „Wir erwarten von den Entscheidungsträgern eine vor Ort zu etablierende Notfallversorgung für die circa 55 000 Einwohner am Hochrhein.“

Zwar verkenne man nicht die wirtschaftliche Notlage des Klinikbetriebes, stehe grundsätzlich zu der Entscheidung „Zentralklinikum“ und erkenne den bisher verfolgten Prozess der Zusammenführung von vier Kreiskrankenhausstandorten in der Stadt Lörrach an.

Situation verschärft

Durch die aktuelle Schließung der allgemeinen Notfallpraxisstandorte in Schopfheim und Bad Säckingen, aufgrund des Urteils des Bundessozialgerichtes, habe sich die Situation der Notfallversorgung jedoch noch einmal verschärft.

Die Unterschriftensammlung von über 10 500 Unterschriften im Hochrheingebiet belege „eindrücklich die Angst der Menschen vor einem überhasteten und vorzeitigen Umzug von Rheinfelden nach Lörrach ohne organisatorisches, zeitliches und finanzielles Konzept“, heißt es im offenen Brief.

Weitere Verunsicherung

Die Verfasser bewerten zudem die bisherige Kommunikation als einen wesentlichen Treiber weiterer Verunsicherung in der Bevölkerung sowie bei den Beschäftigten.

Stadt und Interessensgemeinschaft erwarten eine „eindeutige Darlegung nachvollziehbarer Notfallversorgungsstrukturen an den Standorten Rheinfelden und Schopfheim bis zur Eröffnung des Zentralklinikums“.

Adresse schaffen

Man wünsche sich, dass in beiden Krankenhäusern eine Adresse geschaffen wird, die die Notfallversorgung gewährleiste und die Gesundheitsversorgung der Menschen garantiere. Nach Auffassung der Verfasser lässt sich nur in dieser Form das Vertrauen der Bürger zurückgewinnen. Der Hinweis auf das Projekt „Primäre Versorgungsstrukturen im Landkreis Lörrach“, das noch keine konkreten Maßnahmen beinhaltet, reiche nicht aus.

Ohne Klärung der Notfallversorgung vor Ort befürchtet man, dass der Umzug „überhastet“ erfolgt und sich sowohl Patienten als auch Mitarbeiter „nachhaltig umorientieren“ werden.

Umfrage

E-Auto

Die EU hat ein weitgehendes Verbrenner-Aus bis 2035 beschlossen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading