Es war ein besonderer Gottesdienst: In der Kirche des St. Josefshauses wurde am Sonntag beim Euthanasie-Gedenktag der Ermordeten gedacht.
Gottesdient: Gedenken an die 345 Opfer der Nazi-Herrschaft im St. Josefshaus
Es war ein besonderer Gottesdienst: In der Kirche des St. Josefshauses wurde am Sonntag beim Euthanasie-Gedenktag der Ermordeten gedacht.
Von Petra Wunderle
Rheinfelden-Herten. Menschen mit und ohne Behinderung und verschiedener Nationalitäten gestalteten gemeinsam mit Pastoral- und Dekanatsreferent Matthias Wössner den Gedenk-Gottesdienst. Die Kirche war gut besucht und am Schluss gingen alle gemeinsam zum Gedenkstein vor dem St. Josefshaus.
Schüler tragen Lied vor
345 Menschen aus dem St. Josefshaus wurden unter der Nazi-Herrschaft grausam ermordet. In den Jahren 1940 bis 1941 wurden sie in grauen Bussen deportiert und in spezielle Vernichtungslager gefahren.
Es waren vor allem junge Bewohner, die angeblich nicht gut arbeiten konnten. Ihr Leben wurde als lebensunwert dargestellt.
„Das ist ein ganz wichtiger Gottesdienst. Diese 345 Menschen sind nicht vergessen. Bei Gott wird niemand vergessen und auch bei uns wird niemand vergessen“, predigte Matthias Wössner.
An Denkmal niedergelegt
Große Bedeutung kam bei dem Gedenkgottesdienst den „Händen“ zu. Schüler der Theresia-Scherer-Schule luden die Besucher zu einem Lied ein. Dabei wurde mit Gesten dargestellt, was mit den Händen zu tun ist.
Eine weitere Besonderheit waren die 345 Steine, die vor dem Altar aufgereiht waren. Auf jedem Stein stand der Name eines Opfers.
Wössner und seine Helfer verteilten an alle Kirchenbesucher einen Stein. Am Schluss gingen die Besucher gemeinsam nach draußen, um am Denkmal der Ermordeten die Steine niederzulegen. „Sie sind nicht vergessen, unsere 345 Bewohnerinnen und Bewohner“, sagte der Pastoralreferent.