Rheinfelden Von Knef bis Klezmer

Die Oberbadische
Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Kabarettreihe: Britisches Comedy- und Musik-Duo trat im Rheinfelder Bürgersaal auf

Von Gerd Lustig

Rheinfelden. „Ich bin der Schwarze“, lacht Colin Brown am Ende des Abends, als er einen Flyer mit den Konterfeis von sich und seiner Partnerin Rebecca Carrington präsentiert und nimmt sich dabei mit viel Selbstironie ein wenig auf die Schippe. Der Erklärung des Mannes mit jamaikanischen Wurzeln hätte es natürlich nicht bedurft. Doch Ironie, Schalk und trockener Humor, dazu Comedy und Parodie sowie Wortwitz und Verballhornung: All das waren zuvor ständige Begleiter des rund zweistündigen Programms im Rheinfelder Bürgersaal.

Anfangs noch ein wenig zäh, nimmt der Auftritt spätestens nach der Pause Fahrt auf, um schließlich mit einem köstlichen musikalischen Potpourri à la Best of des Comedy-Duos zu enden.

Zehn Jahre sind die beiden britischen Protagonisten inzwischen verheiratet und stehen gemeinsam auf der Bühne. Die Zahl Zehn war daher auch das Motto des Abends und Name der Show im Rahmen der Rheinfelder Kabarettreihe des Kulturamts.

Eigenwillige Mischung aus Comedy und Musik

„Comedy meets Classic and Pop“, so lautet die zweite Devise. Und so beschert das Duo eine eigenwillige Mischung aus Comedy und Musik, und zwar charmant präsentiert und garniert mit allerlei amüsanten Geschichten aus dem Alltag, den sie nun seit zehn Jahren in ihrer Wahlheimat Deutschland beobachten – dies natürlich stets aus dem Blickwinkel von Briten und deren bekannt eigenwillig-trockenem Humor.

Singen und Musik machen können die beiden. Er steuert die sonoren Töne bei, sie ist für das Schrille, oftmals im Stile einer Opernarien-Sängerin singend, verantwortlich. Dass sie nebenbei brillant Cello spielt, das Piano beherrscht, macht den Auftritt unterhaltsam. Wenn sich auch der gut gemeinte Gag und die lästernden Anspielungen nicht immer sogleich erschließen, bieten Carrington/Brown insgesamt einen kurzweiligen Abend.

Und überhaupt das Cello: Eigentlich ist es ja ein Abend zu Dritt. Denn Cello „Joe“, inzwischen 237 Jahre alt und einst ein Geschenk der Großmutter Carringtons, ist in der Show allgegenwärtig.

Wie nicht anders zu erwarten, gibt es auch immer wieder kleinere Seitenhiebe und Frotzeleien auf die Deutschen und ihre Lebensweisen. „Ihr Deutschen habt so viel Kultur“, sagt Colin Brown, um sogleich Schiller, Goethe, Mario Barth und „Bauer sucht Frau“ in einer Reihe aufzuzählen. „Später gesteht er dann: „Auf der Insel lachen sie mich aus, doch in Germany lieben sie mich“, erklärt er – weil er auf der Bühne den Blasesack, sprich den Dudelsack, spielt.

Ansonsten geht es in flottem Tempo von Bach bis Bowie, von Knef bis Klezmer und von der deutschen Hymne bis zu Ed Shirin.

Gespielt und gesungen wird Musik, die alle kennen, so aber noch nie gehört haben. Das Publikum wird auf eine Weltreise durch die verschiedenen Kontinente und Musikstile mitgenommen. Oftmals augenzwinkernd parodiert, geht’s von der Oper und Jazz über Folklore und Filmmusik zu Barock und klassischen Werken.

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