^ Rheinfelden: Warmbacher Feuerwehr löst sich auf - Rheinfelden - Verlagshaus Jaumann

Rheinfelden Warmbacher Feuerwehr löst sich auf

Heinz Vollmar
Die Abteilungsversammlung der Warmbacher Feuerwehr war die letzte ihrer Art. Foto:  

Mit dem Umzug in das neue Zentrale Gerätehaus im April in Rheinfelden geht in Warmbach die mehr als 100 Jahre währende eigenständige Feuerwehrgeschichte zu Ende. Mit dem Aus der Abteilung hört der Großteil der Warmbacher Kameraden komplett auf.

Die Abteilung Warmbach der Freiwilligen Feuerwehr Rheinfelden ist schon bald Geschichte. Spätestens im April soll die Feuerwehrabteilung mit in den Neubau des Zentralen Feuerwehrgerätehauses (ZGH) an der Römerstraße umziehen. Ein Großteil der Warmbacher Feuerwehrmänner will diesen Weg jedoch nicht mitgehen.

Bei der letzten Jahreshauptversammlung der Warmbacher Feuerwehrabteilung zeigte sich am Freitag wie tief die „Warmbacher Feuerwehrseele“ durch den Beschluss, die Abteilungen Nollingen, Karsau, Rheinfelden und Warmbach im neuen ZGH zusammenzuführen, getroffen wurde.

Noch einmal wird Kritik an Zentralisierung laut

In seinem Jahresbericht, ging Kommandant Kevin Trüby noch einmal auf die feuerwehrtechnischen Anlässe, aber vor allem auf die großen und kleinen kameradschaftlichen Höhepunkte im vergangenen Jahr ein. Bei 27 Einsätzen, davon 16 Brandeinsätze, Hilfeleistungs-, Gefahrstoff- und Kommandoeinsätze verzeichnete die Warmbacher Wehr insgesamt 5279 Stunden eine Leistung, „die es so künftig leider nie wieder von uns geben wird“, wie Trüby bedauerte.

Nur eine Minderheit will weitermachen

Er kritisierte noch einmal die Entscheidung für eine zentralen Feuerwache, obwohl man Kritik daran geäußert, diese begründet und auch Alternativen aufgezeigt habe. Mit deutlichem Wehmut teilte Trüby mit, dass 16 von 24 Einsatzkräften, zehn von 17 Atemschutzgeräteträgern, acht von zehn Maschinisten, sechs von sieben Führungskräften und drei Viertel der Tagesalarmkräfte dem aktiven Einsatzdienst im ZGH verloren gehen werden. Diese Konsequenz habe sich stets abgezeichnet und werde von offizieller Seite dennoch akzeptiert, obwohl an anderer Stelle über fehlendes Ehrenamt geklagt werde, sagte der Abteilungskommandant.

Kommandant Trüby legt den blauen Rock ab

Seinen Bericht schloss Kevin Trüby, an seine Kameraden mit folgenden Worten: „Es war mir eine große Ehre, euch in diesem Amt durch die letzten Jahre der Abteilung Warmbach geführt zu haben. Erfüllt von Stolz, aber auch mit einem lachenden und vor allem weinenden Auge, schaue ich zufrieden zurück. Es war jede Sekunde wert.“ Anschließend legte Trüby sein Amt nieder. Auch wird er keine blaue Uniform mehr tragen.

Marco Thoma übernimmt das Ruder

Trübys Aufgaben soll der bisherige Stellvertreter Marco Thoma übernehmen, der bei der Versammlung nicht anwesend sein konnte.

Dieter Wild, Sprecher des Stadtteilbeirats Warmbach, ging auf die über 100-jährige Feuerwehrgeschichte in Warmbach ein, die das Dorf maßgeblich geprägt habe. Vor allem die Kameradschaft habe die Warmbacher Feuerwehr ausgezeichnet, bilanzierte Wild. Als Stadtteilsprecher versprach er, sich auch künftig für die Belange der ehemaligen Warmbacher Feuerwehrkameraden einzusetzen, vor allem dann, wenn es um Fragen nach Räumlichkeiten in der Alten Schule geht.

Mit den Worten „Es geht auch einiges an Kameradschaft flöten“ äußerte sich Werner Böhler von der Altersmannschaft der Warmbacher Feuerwehr. Und: „Hoffentlich brennt’s künftig nicht in Warmbach.“

Den Dank für die geleistete Arbeit überbrachte Feuerwehrkommandant David Sommer von der Stadt Rheinfelden. Er bedauerte es, dass so viele Warmbacher Feuerwehrkameraden den Weg nach Rheinfelden nicht mitgehen wollen. Gleichzeitig versprach Sommer, dass dennoch „nicht alles zusammenbrechen“ werde und die Zusammenlegung auch Chancen für die künftige Feuerwehrarbeit und jeden einzelnen Feuerwehrangehörigen biete.

Beförderungen und Ehrungen

Zum Hauptfeuerwehrmann befördert wurde Marcel Dollas. Weitere Ehrungen von Warmbacher Feuerwehrkameraden werden bei der Hauptversammlung der Feuerwehr Rheinfelden im Juni erfolgen. Betroffen davon sind Kevin Trüby für 15-jährigen Feuerwehrdienst und Alexander Böhler, der für seine 40-jährige Treue zur Freiwilligen Feuerwehr ausgezeichnet wird.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading