Klaus Eberhardt: Dieses Szenario ist für beide Städte aus meiner Sicht am nachteiligsten. Schließlich wären in diesem Fall die bisherigen Aufwendungen für Wettbewerb und Planung buchstäblich in den Rheinsand gesetzt. Dass wir für die deutsche Seite eine so wohlwollende Förderung durch die EU und das Land Baden-Würtemberg nochmal erfahren werden, halte ich für ausgeschlossen.
Alfred Winkler: Wenn das Projekt an der Urne abgelehnt wird, ist der Steg für das nächste Jahrzehnt meiner Ansicht nach vom Tisch.
Karin-Reichert-Moser: Wenn das Projekt vom eidgenössischen Stimmbürger abgelehnt wird, werden wir dieses beispiellose grenzüberschreitende Projekt nicht realisieren können.
Heiner Lohmann: Dann ist das Stegprojekt gestorben. Als Kritiker des Stegbaues begrüßen wir dies.
Frage: Auch bei der Schweizer Einwohnerversammlung konnte man sich nicht des Eindrucks erwehren, dass der Bevölkerung die Bedeutung des Projekts nicht einleuchtet. Was kann die Politik dagegen tun?
Klaus Eberhardt: Diese Frage macht mich ein wenig ratlos. Wenn es denn zum Bau kommen sollte, werden wir auf jeden Fall Begehungen von Baustelle und Umfeld machen. Bei der Dreiländerbrücke in Weil kam die Begeisterung auch erst in der Bauphase. Denn das ist wirklich spannend.
Alfred Winkler: Vielleicht müsste man das günstige finanzielle Zeitfenster mit den Zuschüssen, die sonst von anderen Gemeinden gerne abgerufen werden, besonders betonen. Aber auch, dass die schöne, traditionsreiche Altstadt von Rheinfelden-Schweiz mit einer modernen Brücke eine gute Symbiose für die Zukunft eingehen würde. Auch Tradition kann mit Modernem ergänzt werden, wenn es Qualität hat.
Karin Reichert-Moser: Weiterhin Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit leisten.
Paul Renz: Gegner eines Projektes zu überzeugen, diese Erfahrung habe ich gemacht, ist sehr schwierig. Die Bürger entscheiden sich oftmals nach persönlichem Voroder Nachteil. Und dazu fällt mir ein Zitat von Friedrich Nietzsche ein „Alles Fertige wird bestaunt, alles Werdende wird unterschätzt“.