Rheinfelden Wenn Spielen zur Sucht wird

Die Oberbadische
Aus dem Spiel mit kleinem Geld kann auch eine Sucht entstehen. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Sozialausschuss: Lob für Präventionsprojekt der Villa Schöpflin

Von Gerd Lustig

Rheinfelden. Neugierde, Langeweile und der lockende Gewinn: Das sind die Hauptgründe und Motive für eine Glücksspielsucht. Das machten Julia Fischer (Projektleiterin) und Lena Wehrle (Projektassistenz), die das Präventionsprojekt „Joker“ der Villa Schöpflin in Lörrach betreuen und auch den Raum Rheinfelden aktuell im Fokus haben, in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses deutlich. Die Wichtigkeit der Präventionsarbeit ist auch in der Stadt anerkannt, wurde jetzt auch im Ausschuss betont. Daher wird das Projekt, zu dem die Stadt 20 000 Euro beisteuert, auch künftig fortgesetzt.

Das Geld fließt in einen Fond, aus dem der Landkreis 2,5 Stellen bei der Villa Schöpflin als Träger der Suchthilfe im Landkreis finanziert. Von „aufschlussreich“ (Eckhard Hanser, CDU) bis „beeindruckend“ (Eveline Klein, SPD) reichten die Kommentare im Gremium. Gemeinsames Ziel des Projekts ist es, den Jugendschutz im Bereich Glücksspiel zu verbessern.

Männlich, jugendlich bis etwa 25 Jahre alt, Migrationshintergrund und ein niedriges sozio-ökonomisches Einkommen: Genau das sei die Zielgruppe, die besonders in Sachen Glücksspielsucht gefährdet sei, machte Fischer deutlich. Aufklärungsarbeit und Information seien wichtig. „Die Jugendlichen müssen wissen, dass aus einfachem Spiel mit kleinem Geld eine Sucht entstehen kann“, erklärten die beiden Sozialarbeiterinnen. Dies selbst zu erkennen, sei meist nicht möglich. Daher müsse möglichst früh präventiv angesetzt werden, um auf die Risiken, die das Glücksspiel nun mal berge, aufmerksam zu machen. „Und ebenso muss auch für Verständnis geworben werden, dass Spielsucht ein anerkannte Krankheit ist, die nur durch professionelle Hilfe behoben werden kann“, betonte Fischer. Ebenso appellierte sie auch an die Eltern, Motive und Risikofaktoren zu erkennen und entsprechend gegenzusteuern. Dazu werden auch interaktive Workshops und Elternabende (demnächst auch in der muslimischen Gemeinde) angeboten. Im Rheinfelder Jugendhaus wurden zudem Themen- und Hospitationsabend veranstaltet. „Manch ein Jugendlicher denkt, er könne den Automaten austricksen“, wie Jugendreferent Andreas Kramer auf eine der Problematiken beim Spiel am Geldautomaten hin.

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