Rheinfelden Wohnbau investiert 20 Millionen Euro

Uwe Thomes
Wohnbau-Geschäftsführer Markus Schwamm (rechts) und OB Klaus Eberhardt bleiben optimistisch. Foto: Uwe Thomes

Die städtische Wohnbaugesellschaft Rheinfelden sieht in der Schaffung preisgünstigen Wohnraums vor allem für wirtschaftlich schwächer gestellte Haushalte nach wie vor ihre Hauptaufgabe.

Geschäftsführer Markus Schwamm und Rheinfeldens Oberbürgermeister Klaus Eberhardt als Aufsichtsratsvorsitzender verweisen mit Stolz darauf, dass die Umsetzung dieses Zieles im vergangenen Jahr mit Erfolg gelungen sei und die aktuellen Perspektiven sich sehr zufriedenstellend darstellten.

Schwieriges Marktumfeld

Trotz schwierigem Umfeld im Immobilienmarkt mit gestiegenen Material-, Energie- und Kapitalkosten, mit steigenden gesetzlichen Anforderungen an den Wohnbau sowie mit Verzögerungen in den Lieferketten, setzt man bei der Wohnbau Rheinfelden weiter auf ein antizyklisches Verhalten entgegen dem Trend im Zeichen einer schwächelnden Baukonjunktur und richtet den Fokus auf die Zukunft. „Alle hören auf – wir geben Gas“, sagt Schwamm.

Den aus den genannten Gründen erhöhten Erstellungskosten, welche bei verschiedenen Mitbewerbern zu einer Stagnation der Bautätigkeit geführt haben, steht ein ständig wachsender Bedarf an Wohnraum gegenüber. Dieses Ungleichgewicht aus benötigtem und vorhandenen Wohnraum, insbesondere im preisgünstigen Mietbereich, gelte es zu reduzieren.

An der Ecke Werder-/Goethestraße entstehen 79 sozial geförderte Wohnungen. Hier standen bis vor kurzem sanierungsbedürftige Garagen. Foto: Tim Nagengast

Im Gegensatz zu rein renditeorientierten Mitbewerbern bleiben bei der Wohnbau, basierend auf sozialem Verantwortungsbewusstsein, die Weichen deshalb trotz unsicherer Marktlage weiterhin in Richtung der beschlossenen Wohnbau- und Sanierungsoffensive gestellt. Der Wirtschaftsplan des Unternehmens sieht für dieses Jahr eine Investitionssumme von rund 20 Millionen Euro in die Entwicklung des eigenen Immobilienbestands vor. Dies umfasst sowohl Neubauprojekte als auch Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen an bestehenden Objekten.

Projekt Werderstraße

„Zuverlässige und bedachte nachhaltige Investitionen in den regionalen Wohnungsbau“ lautet die Devise. An der Werderstraße entstehen aktuell 93 barrierefreie, öffentlich geförderte Mietwohnungen, davon 79 mit einer Wohnfläche von insgesamt 4400 Quadratmetern in drei neuen Mehrfamilienhäusern.

Energetische Sanierungen

Neben klassischen Renovierungsarbeiten – zum Beispiel am Dach, den Fassaden oder zur Verbesserung des Wohnkomforts – sind es bei den Modernisierungen vor allem zukunftsorientierte energetische Maßnahmen, welche bei der Gesellschaft im Fokus stehen. Mehr als 5000 Aufträge mit einem Volumen von etwa zehn Millionen Euro werden dabei vorwiegend an regionale Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe vergeben.

Durch den Anschluss der Wohneinheiten an das Fernwärmenetz wird der Stromverbrauch bei zwei Bestandsgebäuden aus dem Baujahr 1958 so um nahezu 70 Prozent reduziert – und damit sinken auch die Mietnebenkosten. „Aus klimapolitischer Sicht ist eine energetische Sanierung noch wichtiger“, ergänzt Eberhardt, der sich als Rheinfeldens Stadtoberhaupt mit politisch proklamierten Klimazielen auseinandersetzen muss, welche bis 2040 einen emissionsfreien Betrieb der städtischen Immobilien vorsehen.

Nach Fertigstellung des Neubauprojekts Werderstraße im Jahr 2026 sollen 1015 Wohnungen und damit 50 Prozent des Immobilienbestands der Wohnbau an die umweltfreundliche industrielle Abwärme angeschlossen sein.

Geschäftsführer und Aufsichtsrat sind überzeugt davon, dass sich die Rheinfelder Wohnbau durch die Re-Investition der Gewinne in den regionalen Wirtschaftskreislauf, durch die Schaffung neuen günstigen Wohnraums sowie die energetische und klimafreundliche Sanierung des Immobilienbestands weiter als wichtige Säule der Wohnraumversorgung im Raum Rheinfelden etablieren wird.

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