Rheinfelden Zu eng

Die Oberbadische
Manchmal war bei der Überprüfung der Rettungswege kaum ein Durchkommen. Foto: Petra Wunderle Foto: Die Oberbadische

Überprüfung: Rettungswege in Rheinfelden sind oft zugeparkt

Die Feuerwehr Rheinfelden war am Samstagvormittag unterwegs, um unangekündigt die Rettungswege für den Notfall zu prüfen.

Rheinfelden-Herten (pem). Stadtbrandmeister Dietmar Müller fuhr mit dem Feuerwehrauto voraus, darin saßen auch der Mitarbeiter des Gemeindevollzugsdienstes Daniel Fricker und Sabrina Kilchling von der Verkehrsabteilung, sowie die Vertreter der Presse.

Das Sonderlöschfahrzeug – das man mit dem Drehleiterfahrzeug vergleichen kann – wurde von Hertens Abteilungskommandant Urs Mangold gesteuert, ihm zur Seite saß der designierte Hertener Ortsvorsteher Frank-Michael Littwin. Anwohner, die nicht ordnungsgemäß geparkt hatten, wurden zwar nicht aus dem Haus geklingelt, aber es wurden Verwarnungen vom Gemeindevollzugsdienst ausgestellt, um so auch ein bleibendes Bewusstsein zu schaffen. Dazu sagte Sabrina Kilchling: „Seitdem der Gemeindevollzugsdienst regelmäßig in Rheinfelden und den Ortsteilen unterwegs ist, verbessert sich die Situation.“

Zum dritten Mal startete die Feuerwehr diese Aktion. „Der Sinn dieser Tour liegt darin, die Bürger, die sich auf öffentlichen Straßen beim Parken falsch verhalten, dafür zu sensibilisieren, wie wichtig es ist, dass die Rettungswagen, wie Feuerwehr und DRK, im Notfall problemlos durchkommen. Gesetzlich vorgeschrieben sind drei Meter nutzbare Fahrbreite“, verdeutlichte Dietmar Müller. Probegefahren wurde in Herten, Degerfelden, Warmbach, Nollingen und in der Kernstadt, insbesondere in der Siedlung.

Das Parkverhalten hat sich nahtlos in allen am Samstag angeschauten Straßen durchgezogen „Wir haben gewisse Erfahrungswerte, am Samstag sind die meisten Leute daheim, es stehen mehr Autos vor den Häusern als unter der Woche. Zum Beispiel Arbeitnehmer, die in der Schweiz arbeiten, bekommen ihr Fahrzeug übers Wochenende mit nach Hause. Viele Familien haben zwei bis drei Autos, und das Einkaufsverhalten in der Stadt ist anders als an einem normalen Werkstag“, weiß Müller aus eigener Anschauung. Und so war es denn auch, hoch war die Anzahl der parkenden Wagen am Samstag.

In den kleineren Straßen war relativ viel los: zum Beispiel auf der einen Seite ein Traktor mit Anhänger, auf der anderen Seite ein großer, landwirtschaftlicher Anhänger, somit war die Mindestdurchfahrbreite nicht garantiert. Dort wo ein Transportwagen parkte, waren gegenüber Gartenarbeiten oder andere Handwerker zu Gange. „Sobald Arbeiten den öffentlichen Verkehr tangieren, wird eine Genehmigung benötigt“, verwies Müller. Auch das Parken auf Gehwegen ist verboten, ebenso wie im Bereich eines Wendehammers. Was die wenigsten Leute, die vor einer Kurve parken, wissen: Hier ist ein Abstand von fünf Metern ab dem Schnittpunkt in einen Mündungsbereich, sprich Kurve, vorgeschrieben. Denn, so Dietmar Müller: „Wenn hier das Feuerwehrauto ausholen muss, wird es sehr schwierig. Rangieren bedeutet Zeitverlust, ambitioniertes Ziel ist es, in zehn Minuten Erstmaßnahmen treffen zu können.“ Bei dieser samstäglichen Aktion kamen Dietmar Müller und seine Begleiter mit vielen Leuten ins Gespräch, dabei wurde festgestellt, dass die Frauen und Männer in aller Regel einsichtig sind.

Des Stadtbrandmeisters Resümee: „Unauffällig“. Mit Blick auf die nächste Rettungswege-Prüfung verriet Müller nur so viel, dass diese an einem Sonntag stattfinden wird.

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