Rheinfelden Zufriedenheit sieht anders aus

Die Oberbadische

Bundestagswahl: Reaktionen auf das Rheinfelder Ergebnis / Keine Beschönigung der Verluste

Die Vertreter der Bundestagsparteien, die auch im Rheinfelder Gemeinderat vertreten sind, zeigen eines nicht: reine Zufriedenheit.

Von Ulf Körbs

Rheinfelden. „Die Verluste der großen Parteien sind nicht zu beschönigen“, hält CDU-Fraktionsvorsitzender Paul Renz klipp und klar fest. Er bedauert, dass das Abschneiden der CDU und der SPD in der Löwenstadt, aber auch bundesweit nicht die vier Jahre durchaus auch erfolgreiche Regierungsarbeit widerspiegelt. Dies führt er hauptsächlich auf den SPD-Spitzenkandidaten Martin Schulz zurück, der den Zustand der Bundesrepublik stets negativ dargestellt habe. „Hierdurch wurden die Wähler verunsichert und gaben den kleinen Parteien ihre Stimme.“ Zugleich habe die Union ihr Hauptziel erreicht: „Wir sind besser als die SPD, in Rheinfelden sogar besser als im Bund.“

Karin Paulsen-Zenke, Vorsitzende der Stadt-SPD und Gemeinderätin, freut sich zwar einerseits über die hohe Wahlbeteiligung, die besser war als bei den Urnengängen in der jüngeren Vergangenheit. „Aber ich bin traurig über das Abschneiden der SPD. Da hatte ich mir natürlich mehr erwartet.“ Über das Ergebnis ihres Parteifreundes Jonas Hoffmann meint sie, dass er ganz gut abgeschnitten habe, und hofft, dass er dabei bleibt. „Vom Abschneiden der CDU bin ich nicht überrascht. Und, dass die Großen abgeben, war auch klar“, ergänzt Paulsen-Zenke noch.

Heiner Lohmann, Sprecher der Gemeinderats-Grünen, fordert ein „überparteiliches Bündnis“ gegen die AfD: „Wir müssen Flagge zeigen und eine lebendige Demokratie praktizieren, um die AfD in den kommunalen Gremien klein zu halten.“ Das habe in Rheinfelden während des Landtagswahlkampfes vor einem Jahr bei der Demonstrationen gegen die Rechts-Populisten und gegen ihre Auftaktveranstaltung zum Bundestagswahlkampf schon ganz gut geklappt. Zum Abschneiden seiner eigenen Partei meint Lohmann: „Es ist für uns ein Traumergebnis. Wir haben mächtig aufgeholt. Das wird unserer Arbeit in Rheinfelden gut tun.“ Aber natürlich bedauert Lohmann auch, dass Grünen-Kandidat Zickenheiner „vorbei geschrammt“ ist.

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