Riedichen Seit hundert Jahren Männergesang

Holger Schlicht
Der Männerchor Riedichen feierte sein 100-jähriges Bestehen und trat mit einem Hornquartett auf. Foto: /Holger Schlicht

Beim Jubiläumskonzert zu „Hundert Jahre Männerchor Riedichen“ wurden verdiente Mitglieder geehrt – unter anderem für 70 Jahre. Außerdem gab es Gesang gepaart mit Hörnern, mit Klavier und im gemischten Chor.

Weitaus wärmer als draußen war es im bis auf den letzten Platz gefüllten Bürgersaal Riedichen, indem zum Jubiläumskonzert des Männerchors eine gemütliche und gesellige Atmosphäre herrschte.

Die Entstehung des Chors

Die erste Ansprache hielt Chormitglied Stefan Wetzel. Im schönsten Alemannisch und mit viel Humor erläuterte er die Entstehung des Chors: Der Sage nach entstand dieser beim Scheibenschlagen auf dem Samaterboden. Die Holzhauer hätten keine Lust mehr zum Arbeiten gehabt, dafür aber umso mehr zum Scheibenschlagen. Also ging es hinauf zum Samaterboden und mit Hilfe von ein paar Schluck Schwarzwälder Kirschwasser flogen bald die ersten Scheiben zu Tale, begleitet vom lauten – aber nicht unbedingt schönen – Gesang der Scheibenschläger. Weiter wurde berichtet, dass dann zufällig der Maler Adolf Glattacker des Weges kam, den Gesang hörte, und aus reiner Neugierde durch den Schnee auf den Buckel stapfte. Dort kam ihm dann, inspiriert vom Gesang der Männer, die Idee, einen Gesangsverein zu gründen. Der Rest ist Geschichte und die Geburtsstunde des Männerchors Riedichen.

Zum 100-Jährigen am Samstag erklommen die Sänger die Bühne und eröffneten den Abend mit dem Lied „Dir Seele des Weltalls“ von Mozart.

Der Männerchor wurde schwungvoll und sehr kompetent dirigiert von Almut Teichert-Hailperin. Gefühlvoll, routiniert und voller Inbrunst sangen die überwiegend in höherem Alter angesiedelten Männer die Stücke, „Frisch gesungen“ und „In der Ferne“ von Friedrich Silcher und „Im roten Klee“, ein Gedicht von Friedrich P. Kürten, vertont von Franz Wildt.

Mit Klavier

Mit „Wir machen Musik“, dem raffiniert gesungenen Kriminaltango von Helmut Käutner und Otto Kroll, dem sehr kraftvoll interpretierten „Ich brech die Herzen“ und dem musikalisch an die 20er-Jahre angelehnten „Sing mit mir“ lief der Chor dann zur Höchstform auf

Dabei wurde der Männerchor gekonnt und versiert begleitet von dem bekannten Klavierspieler Tomas Spurny.

Mit Hornquartett

Siegfried Wetzel und Anton Schmid, Vorsitzender des Chors, kündigten nun einen besonderen Hörgenuss an, nämlich das Hornquartett der Schola Cantorum Basiliensis aus Frankreich. Diese begleiteten in schöner Harmonie den Männerchor beim „Waldlied“ von August Horn und beim „Nachtgesang im Walde“ von Franz Schubert. Danach zeigten die vier Hornisten ihr ganzes Können auf ihren Naturhörnern, die, so erklärte es einer der Hornspieler, so heißen, weil sie in ihrer Urform ohne Ventile gebaut wurden, ähnlich den Alphörnen – natürlich um einiges kürzer und gebogen.

Danach präsentierte der gemischte Chor des Männerchors Riedichen mit dem Damenchor „ad hoc“ Lieder wie „Die Geselligkeit“ von Franz Schubert, „Harmonie in der Ehe“ und „Die Beredsamkeit“ von Joseph Haydn und das lustige „Der italienische Salat“ von Franz Genee. Damit ging ein stimmungsvoller, lustiger und musikalisch bezaubernder Abend zu Ende.

Besondere Ehrungen

Die Ehrungen nahmen der Präsident des alemannischen Chorverbands, Martin Rümmele, und die Ehrungsbeauftragte, Claudia Kübler-Rümmele, vor. Lothar Baumgartner wurde für 50 Jahre Singen geehrt und Erwin Gerspacher sowie Leo Wucher für sage und schreibe 70 Jahre.

Foto: Holger Schlicht/Holger Schlicht

Ortsvorsteher Kai Berger dankte dem Chor für sein großes Engagement und betonte die Wichtigkeit des Vereinslebens. Die Vorsitzende des Aktionskomitees „Kind im Krankenhaus“ aus Schopfheim, Monika Werner, bedankte sich für den Scheck aus gesammelten Spenden über 1500 Euro.

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