Ringen Der ganz tiefe Griff in die Trickkiste

Die Oberbadische
Michael Kaufmehl & Co. werden in Nackenheim kräftig zupacken müssen, um in Rheinhessen zu bestehen. Fotos: Mirko Bähr Foto: Die Oberbadische

Ringen 1. Bundesliga, Playoff-Viertelfinale, Vorkampf: TuS Adelhausen muss in Nackenheim antreten

Vorhang auf für das Playoff-Viertelfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Der TuS Adelhausen, der sich mit zwei Kantersiegen gegen Westendorf souverän für die Runde der letzten Acht qualifizierte, trifft nun den SV Alemannia Nackenheim. Das erste Duell geht am morgigen Samstag ab 19.30 Uhr auswärts über die Bühne.

Von Uli Nodler

Rheinfelden-Adelhausen. Nimmt man die beiden Kämpfe in der Südwest-Gruppe zum Maßstab, dann geht Adelhausen als haushoher Favorit in dieses Duell. In Nackenheim siegte der TuS mit 25:8 und zu Hause mit 30:4-Punkten. „Vergesst diese beiden Kämpfe ganz schnell. Da hat Nackenheim nicht mit voller Kapelle gerungen. Im Viertelfinale wird das sicherlich anders sein. Ich sehe deshalb den Einzug ins Halbfinale als Fifty-Fifty-Chance an“, hat TuS-Coach Florian Philipp enormen Respekt vor der Leistungsstärke des Gegners. „Nackenheim kann vor seinem fanatischen Heimpublikum über sich hinauswachsen. Da erwartet uns keine Fallobsttruppe. Das kannst du vergessen.“

Wie stark Nackenheim stellen kann, musste jüngst im Achtelfinale der FC Erzgebirge Aue erfahren. Nachdem die Sachsen aus dem Erzgebirge den Vorkampf zu Hause noch 20:14 gewonnen hatten, gingen sie in Nackenheim mit 6:22-Punkten unter.

„Vor allem der Vorkampf wird für uns eine große Herausforderung. Tritt Nackenheim in Bestbesetzung an, dann können die Rheinhessen fünf. sechs Kämpfe gewinnen“, erwartet Philipp morgen in der Rebgemeinde vor den Toren Mainz“ eine enge Kiste.

Extrem stark besetzt ist Nackenheim mit Khasan Khusein Badruninov und Ibrahim Falacara in den beiden leichtesten Gewichtsklassen (57/61 kg). Badruninov verletzte sich im Heimkampf gegen Aue an der rechten Schulter. Dennoch wird der Rusee wohl ringen.

Auch in der Klasse bis 75 Kilogramm sind die Nackenheimer mit Osman Kubilay Cakici (Freistil) und Zoltan Levai (Greco) hervorragend besetzt. Schließlich hat der TuS-Gegner im Greco-Halbschwergewicht mit dem deutschen Denis Kudla, Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele in Rio 2016, eine Menge zu bieten. Philipp erwartet Kudla aber eher im Mittelgewicht bis 86 Kilogramm. Keine Frage: Ein Zuckerschlecken wird der Auswärtskampf morgen für die Ringer-Staffel vom Dinkelberg sicherlich nicht.

Doch der TuS braucht nach der famosen Rückrunde in der Qualifikation sein Licht nur unter den Scheffel zu stellen. Wenn auch Coach Philipp seine personellen Karten nicht aufdeckt, so wird er sicherlich nicht auf seine Asse Akmed Chakaev, Bozo Starcevic, Zoheir El Quarraque und Christian John verzichten. Vielleicht gibt es für Nackenheim auch ein Wiedersehen mit dem unbesiegbaren Ivo Angelov oder dem 71-Kilo-Mann Aleksandar Maksimovic.

Zünglein an der Waage könnte in diesem Duell im rheinhessischen Weinbauort natürlich auch die Deutsch-Achse spielen. Adelhausens Vorteil könnte sein, dass das TuS-Trainergespann Florian Philipp/Bernd Reichenbach da noch tiefer in die Trickkiste greifen kann als Nackenheim.

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