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Ringen Bundesliga Südwest: TuS Adelhausen siegt 26:1 gegen Hüttigweiler / Wolfer und Güney stechen hervor

Glasklar war die Angelegenheit für den TuS Adelhausen auch am zweiten Kampftag der Bundesliga Südwest. Wieder ging es gegen ein Team aus dem Saarland, wieder war das Ergebnis deutlich. Mit 26:1 fertigte der ambitionierte Dinkelberg-Verein den ASV Hüttigweiler ab. Es war ein Klassenunterschied.

Von Mirko Bähr

Rheinfelden-Adelhausen. Wer auch immer die Idee hatte, dass das neue Punktesystem für Spannung im Ringer-Oberhaus sorgen wird, der hat sich gewaltig geschnitten. „So klar haben wir noch nie in der Bundesliga gewonnen“, schüttelte TuS-Trainer Florian Philipp den Kopf. „Wirklich toll, das neue System“, befand er schnippisch.

Das Niveau leide, der Unterschied zwischen Arm und Reich bleibe jedoch der gleiche. „Hüttigweiler musste heute zwei Jugendringer einsetzen, damit sie die 28 Punkte-Marke nicht überschreiten“, machte Phillip klar und war sich sicher, dass die Zuschauer in der Dinkelberghalle nicht wirklich von den Sitzen gerissen worden seien.

So ganz darf man das so nicht stehen lassen, denn zumindest fünf der zehn Duelle gingen über die volle Distanz, wobei Manuel Wolfer (66 kg-Freistil) und Arian Güney (86 kg-Greco) überragende Leistungen an den Tag legten und internationale Spitzenringer aus Moldawien niederrangen.

Wolfer, der zunächst Mihai Esanu gewohnt defensiv in Schach hielt, zog schließlich nach 0:2-Rückstand an und zeigte, dass er auch offensiv etwas drauf hat. Er glich aus und siegte aufgrund der Zweier-Wertung. „Das war clever, Manu hat sich offensiv weiterentwickelt“, freute sich Philipp.

Güney unterstreicht seine Gala-Form

Angetrieben und bestens eingestellt von Bernd Reichenbach unterstrich Güney (86 kg-Greco) seine Gala-Form. Mihai Bradu fertigte er mit 8:0. „Am Anfang hat er den Gegner mit seiner Frische den Schneid abgekauft und ihn gleich mit einer Wurfaktion aus dem Konzept gebracht“. Auch Stephan Brunner (75 kg-Freistil) durfte jubeln. Gegen Matthias Schwarz brachte er mit viel Einsatz ein 3:2 über die Runden. Eng ging es auch bei Georg Harth (80 kg-Freistil) zu, der Alexandru Burca mit 2:1 in die Knie zwang.

Der Rest waren klare Geschichten. Beka Bujiashvilli (57 kg-Freistil) brauchte 1:35 Minuten, um technisch-überhöht zu gewinnen, Danijel Janecic (75 kg-Greco) 1:38 Minuten für seinen Schultersieg, während William Harth (98 kg-Freistil) sechs Sekunden schneller war, um beim 16:0 vorzeitig den Kampf zu beenden.

Ibrahim Fallacara (61 kg-Greco) hatte nur zu Beginn des Duells mit Numan Bayram seine Probleme. Je länger es ging desto eindeutiger wurde es. Nach 3:54 Minuten war das 17:2 perfekt. Bei seinem Saisondebüt im TuS-Trikot benötigte Christian John (130 kg-Greco) 4:59 Minuten, um Till Bialek, der nur die ersten beiden Punkte des Kampfes verbuchte, deutlich mit 17:2 in die Schranken zu weisen.

Etwas bedröppelt blickte als einziger TuS-Akteur nach dem Kampfabend Zsolt Berki drein. Er war der einzige im roten Ringer-Dress, der nicht jubeln durfte. Im durchaus ansehnlichen und ausgeglichenen 71 kg-Greco-Fight hatte Urs von Tugginger nach deutlicher Führung zwar noch den 7:7-Ausgleich kassiert, machte dann aber kurz vor Schluss die entscheidende Wertung. „Das war unglücklich. Er war in der Vorbereitung angeschlagen, das merkt man. Er braucht noch, aber seine Zeit wird kommen“, ist sich Philipp sicher. Spätestens in der Rückrunde, wenn der 66 Kilo-Mann dann ins seiner angestammten Gewichtsklasse antritt.

„Es war eine gute Mannschaftsleistung, alle haben die Konzentration hoch gehalten“, lobte der TuS-Coach nach Saisonsieg Nummer zwei. Nach dem 17:4 in Heusweiler nun also ein 26:1 gegen Hüttigweiler. Spannung sieht anders aus. Der wohl einzige ernst zu nehmende Konkurrent um den Gruppensieg, der KSV Köllerbach, besiegte den KV Riegelsberg übrigens 27:0.

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