Von Mirko Bähr Rheinfelden-Adelhausen. Die Fans dürfen aufatmen: Auch in der kommenden Runde wird der TuS Adelhausen in der 1. Bundesliga auf die Matte gehen. Der Streit der Erstligaklubs mit dem Deutschen Ringer-Bund (DRB) ist beigelegt. Am Freitagabend saß der DRB-Vorstand mit Vertretern der aufmüpfigen Vereine zusammen. Herausgekommen ist eine Einigung. Zufrieden zeigt sich deshalb Michael Tilly, Vorsitzender des TuS Adelhausen. „Unser Bestreben war es, eine Einigung mit dem DRB unter Berücksichtigung unserer Belange zu erzielen. In der vergangenen Woche befanden wir uns in einer Sackgasse. Eine Lösung schien weit entfernt. Das, was jetzt herauskam, war der erste Schritt in die richtige Richtung“, macht Tilly deutlich. „Wichtig ist, dass es die 1. Bundesliga mit dem TuS Adelhausen weiterhin geben wird.“ Wie bereits mehrfach berichtet hatten sich 13 von 14 Erstligavereinen zusammengeschlossen und eine Meldung für die kommende Saison an gewisse Bedingungen geknüpft. Sie wollten mehr Mitbestimmungsrechte und nicht mehr länger die DRB-Entscheidungen nach Gutsherrenart hinnehmen. Der Verband wischte die Forderungen zunächst zur Seite und reagierte mit harter Hand. Sämtliche Vereine wurden in die höchste Liga ihres jeweiligen Landesverbandes zurückgestuft und die bisherigen Zweitligisten ohne Rücksprache zu Erstligisten befördert. Auch verhängte man für die 13 Klubs Ordnungsstrafen von jeweils 5000 Euro. Das Säbelrasseln ist nun zu Ende. Am Freitag konnten bei einem Gespräch, das beide Seiten als „gewinnbringend“ eingestuft wurde, ein Konsens erzielt werden. In Wurmlingen wurden die gegenseitigen Positionen ausgetauscht. Vier Vereinsvertreter sitzen im Ausschuss „Es musste zu einer Einigung kommen. Gut, dass sich beide Seiten zeitnah getroffen und einen Kompromiss geschlossen haben. Wir haben nun Planungssicherheit und werden an einem konkurrenzfähigen Kader feilen“, kommentierte Mike Hofmann, Sportlicher Leiter des TuS Adelhausen, die Einigung. Diese beinhaltet, dass der DRB-Vorstand mit sofortiger Wirkung den Bundesligaausschuss dahingehend modifiziert, dass künftig neben dem Vizepräsidenten Bundesliga auch vier Vertreter des DRB und vier Vertreter der Vereine aus Liga eins und zwei mit von der Partie sind. Die Klubvertreter, von denen mindestens zwei aus der 1. Bundesliga kommen müssen, werden am 21. Februar bei der Bundesligatagung gewählt. Diesem Gremium gestaltet künftig die Bundesliga-Richtlinien. Zur Bundesdelegiertenversammlung, die im November in Köln stattfindet, legt der DRB-Vorstand eine überarbeitete Fassung der Bundesliga-Ordnung zur Abstimmung vor, die den neuen Anforderungen Rechnung trägt. Des Weiteren einigten sich beide Seiten, dass die verhängten Ordnungsstrafen nicht aufrechterhalten werden. Dafür leisten die Vereine einen finanziellen Beitrag zur Jugendförderung an den DRB. „Die Situation war verfahren. Beide Partien beharrten auf ihren Standpunkten. Die Lösung jetzt ist der kleinste gemeinsame Nenner. Wichtig ist, dass für uns das Mitbestimmungsrecht durch die Teilnahme am Bundesligaausschuss gewährleistet ist.“ Wichtig sei auch, dass die Satzung entsprechend angepasst werde, erklärt Tilly. „Etwas stolz“ sei er darauf, dass zum ersten Mal bis auf eine Mannschaft alle Teams zusammengestanden hätten und gemeinsam die Veränderung haben wollten. „Alle haben an einem Strang gezogen und wären sogar bereit gewesen, den schmerzhaften Weg zu gehen“, meint Tilly. Die Reaktion der Fans, erklärt Michael Tilly, sei durchweg positiv gewesen. „Sie standen hinter den Vereinen. Es gab viele positive Rückmeldungen, vor allem deshalb, weil sich die Vereine einigen konnten.“ In der Vergangenheit habe es doch zu häufig „unterschiedliche Interessen“ gegeben, und somit auch keine „einstimmige Haltung gegenüber dem DRB“.