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Ringen Es läuft ja wie am Schnürchen

Die Oberbadische
Der Gegner hat keine Chance: Christian John (unten) ist derzeit in glänzender Verfassung. Foto: Mirko Bähr Foto: Die Oberbadische

Bundesliga Südwest: Adelhausen deklassiert Nackenheim mit 30:4 / John und Güney ragen hervor

Von Mirko Bähr

Zum Ende der Vorrunde hat der TuS Adelhausen in der Bundesliga Südwest noch ein dickes Brett gebohrt. Tabellennachbar SV Alemannia Nackenheim wurde zünftig der Hintern versohlt. 30:4 hieß es vor 250 Zuschauer für die Hausherren, die damit das anschließende Oktoberfest in der Halle mit breiter Brust genießen konnten.

Rheinfelden-Adelhausen. Wie am Schnürchen lief es für die Dinkelberger am sechsten Kampftag. Am Ende musste nur Sascha Keller den letzten Kampf des Abends abgeben. Gegen Zoltan Levai (75 kg-Greco) riskierte man nichts und überließ dem Gegner den Sieg.

Mehr aber ließen die Gastgeber nicht zu. „Kompliment an das Team. Der Wille war da, diesen Kampf unbedingt gewinnen zu wollen. Die Leistungsbereitschaft lag bei 100 Prozent, da gibt es nichts zu meckern“, strahlte Coach Florian Philipp. Er habe nicht im Traum gedacht, dass es zur Halbzeit 18:0 für den TuS stehe.

Aber schon Fliegengewichtler Johannes Voegele zeigte gleich im ersten Kampf, wohin die Reise geht. Gegen Lucas Günther feierte er bereits nach 2:26 Minuten einen Schultersieg. Mit dem spektakulären 20:5-Erfolg von Christian „Bärchen“ John gegen Robin Ferdinand in der Klasse bis 130 kg-Greco nahm das Unheil für die Gäste dann vollends seinen Lauf. Auch wenn John knapp 20 Kilo mehr auf die Waage brachte, muss man im Greco erst einmal mit 15 Punkten Unterschied gewinnen.

„Er trainiert gut, er hat Spaß. Er ringt als Nummer zwei hinter Eduard frei auf“, lobte Philipp den Riesen im roten Trikot, der sich auch von einer blutenden Wunde am Kinn nicht aufhalten ließ. „Das macht keinen Spaß, wenn man hoch führt, noch für die Mannschaft weitere Punkte versucht zu holen. Aber genau das hat er gemacht“, freute sich Philipp.

Nur 33 Sekunden dauerte der Arbeitstag von Ivo Angelov (61 kg-Greco), der Dean Oehrlein eine Gratis-Lehrstunde erteilte. Da stand es schon 12:0 für den TuS. Und auch Michael Kaufmehl (98 kg-Freistil) ließ sich nicht „lumpen“. Yordan Kungalov wurde mit 10:1 bezwungen.

Drei weitere Zähler gingen an den TuS Adelhausen, der mit der Umstellung von Zoheir El Quarragqe auf 66 kg-Freistil auch noch ein gutes Näschen bewies. Gegen Bayyram Shaban kam er zu einem 13:5-Erfolg.

Nach der Pause machten die Gastgeber da weiter, wo sie aufgehört hatten. Youngster Arian Güney (86 kg-Greco) ließ kräftig aufhorchen. Schließlich hatte er am Ende gegen den polnischen Meister und Sieger des Thor-Masters, Arkadiusz Kulynycz die Nase vorne. 4:1 gewann Güney dieses hart umkämpfte Duell, in dem er bombensicher in der Bodenlage agierte. „Wahnsinn, welche Kondition Arian besitzt“, so Philipp und zog den imaginären Hut. „Er trainiert wie ein Weltmeister und ist der Mann für die Zukunft.“

Aleksandar Maksimovic (71 kg-Greco) profitierte von einer Knieverletzung Wladimir Berenhardts, der nach 24 Sekunden aufgeben musste. Stephan Brunner glänzte dann mit einer tollen Einstellun. Den 75 kg-Greco-Kampf gegen Bekir Demir gewann er auch dank einiger Beinschrauben mit mit 16:0 nach 2:24 Minuten.

Ob auch der Kubaner Reinier Perez (75 kg-Freistil) in das Erfolgslied einstimmten durfte? Ja. Gegen den Ex-TuS-Akteur Kubilay Cakici rang der physisch immer noch nicht auf der Höhe befindliche Mann im roten Trikot aber taktisch klug. Einige wieselflinke Aktionen, dann eher passiv. Weil auch Kampfrichter Lars Günthner (Weingarten) nicht so eingriff, wie es die Gästeecke forderte, brachte Perez, der mit Teamkollege El Quarragqe dieser Tage im Trainingslager der franzöischen Nationalmannschaft weilte, einen 10:3-Erfolg über die Zeit. „Lieber jetzt nicht top-fit, als dann später in der entscheidenden Phase, stellte Philipp fest, der den Kubaner mit einem eigenen Trainingsplan ausstattete und schon ein paar Sondereinheiten mit dem Kubaner bestritt.

Mit diesem deutlichen Erfolg hat der TuS nach der Vorrunde Rang drei inne. „Das war in der Hinserie eine echte Achterbahnfahrt. Davon dürfen sich die Dinkelberger nun erholen. Für sie geht es in der Bundesliga erst am 28. Oktober beim ASV Urloffen weiter.

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