Ringen Ironmänner vom Dinkelberg

Mirko Bähr
Mit Bärenkräften in den Ruhrpott? Greco-Schwergewichtler Christian John wird wohl wieder das TuS-Trikot anziehen. Foto: Bähr

Ringen Playoff-Viertelfinale: TuS Adelhausen reist zum Hinkampf nach Witten.

Rheinfelden-Adelhausen - Schluss mit lustig: Ab jetzt beginnt die Bundesliga-Saison für den TuS Adelhausen aufs Neue. Die Playoffs stehen vor der Tür. Mit dem Viertelfinal-Hinkampf wird die heiße Phase eingeläutet. Die Dinkelberger gehören zum engsten Favoritenkreis. Nun gilt es aber erst einmal, die Hürde KSV Witten zu nehmen.

100 Prozent Leistung abrufen

„Wir dürfen uns nicht von der Gruppenphase blenden lassen. Wenn wir meinen, nicht zu 100 Prozent unsere Leistung abzurufen und glauben, Witten ganz so nebenbei aus dem Rennen zu kegeln, dann ist für uns die Runde am 29. Dezember zu Ende“, findet Coach Florian Philipp deutliche Worte.

Auf dem Papier, das will er auch gar nicht bestreiten, gehe man als „leichter Favorit“ ins Rennen. Doch erstens ist Papier bekanntlich geduldig, zweitens hat der KSV in heimischer Halle die Red Devils Heilbronn besiegt und Mainz einen Zähler abgeknöpft (siehe auch nebenstehender Artikel). „Das wird kein Selbstläufer“, sagt Philipp.

Philipp wäre am Ende nur mit einem Sieg zufrieden. „Egal, wie hoch“, sagt er. Denn auf dem Berg, weiß er genau, sei der TuS doch nur schwer zu besiegen. Auf den Rückkampf in einer Woche oder sogar schon auf die möglichen Halbfinalgegner will der Zollbeamte jedoch noch gar nicht schauen. „Es geht von Woche zu Woche.“

Vision im Kopf

Natürlich habe man eine Vision im Kopf, aber das sei so ähnlich wie beim Ironman. „Da hört der Triathlet auch nicht auf, wenn er nach der Schwimmstrecke als Erster aus dem Wasser steigt. Er hat ein Ziel, steigt dann auf das Rad und nimmt schließlich die Laufstrecke in Angriff. Erst dann ist es geschafft.“

Welche Zehn ins blaue Trikot schlüpfen, das ist in dieser entscheidenden Phase natürlich geheim. Niemand will sich in die Karten schauen lassen und dem Gegner nur den geringsten Vorteil in Sachen taktischen Überlegungen liefern. „Es gab schon ein Verein, der hat seine Jungs, mit Motorradhelmen auf dem Kopf in die Halle geschickt. Soweit kommt es nun nicht, aber ich werde meinem Gegenüber natürlich nicht, bereits am Vorabend unsere Wiegeliste durchfaxen“, schmunzelt Philipp.

Philipp: „Die Ampeln stehen auf grün“

Klar ist, dass das Team bereits steht. „Wir hatten genug Zeit, uns Gedanken zu machen“, erklärt er. Nicht immer wird auch der beste Ringer seiner Gewichtsklasse an den Start gehen. „Es geht hier auch um die Flexibilität. Wer könnte gegen wen punkten, und wenn ja, wie hoch? Wer hat dafür dann wo anders die besseren Karten? Und dann gilt es auch, die 28 Punkte-Regel im Auge zu behalten. Gerade wenn man so einen Klassemann wie Ivo Angelov einsetzen möchte“, sagt Philipp. Da müsse jeder Ringer sein persönliches Ego hinten anstellen. Die Mannschaft stehe über allem. „Wir können aus dem Vollen schöpfen, alle stehen zur Verfügung“, freut sich der TuS-Coach. „Die Ampeln stehen auf grün.“ Philipp braucht aber auch jeden Einzelnen, schließlich sind auch die Griffkünstler aus dem Ruhrpott nicht aus Pappe.

Altmeister Adam Juretzko beispielsweise, der nach zig Jahren in Weingarten wieder zurück zum KSV wechselte, wo er auch als Sportlicher Leiter die Fäden zieht. Die Gebrüder Arthur und Andreas Eisenkrein nennt Philipp ebenfalls, auch Ramzan Awtaew, Ilie Cojocari und Simeon Stankovich sind Könner ihres Fachs. Ein alter Bekannter, der schon auf dem Dinkelberg sein Können präsentierte, ist Michal Tracz, der Pole kam vor der Runde zum Traditionsverein.

  Die weiteren Hinrundenkämpfe im Playoff-Viertelfinale: ASV Urloffen – Red Devils Heilbronn, Siegfried Hallbergmoos – ASV Mainz 88, KSV Köllerbach – Wacker Burghausen.

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