Ringen Jetzt geht’s ans Eingemachte

Die Oberbadische
Haben Marcel Ewald und seine TuS-Teamkollegen auch im Playoff-Halbfinale alles im Griff? Foto: Mirko Bähr Foto: Die Oberbadische

Ringen 1. Bundesliga, Playoff-Halbfinale: TuS Adelhausen empfängt KSV Köllerbach

Achtung, ganz heiße Kiste! Die Dinkelberger Griffkünstler wollen ein weiteres Kapitel in der Vereinsgeschichte schreiben. Es geht um den Finaleinzug. Und dafür überlässt man nichts dem Zufall. Der Gegner hat im Playoff-Semifinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft jedoch dasselbe Ziel im Visier. Zudem ist der KSV AE Köllerbach-Püttlingen in dieser Saison noch ungeschlagen.

Von Mirko Bähr

Rheinfelden-Adelhausen. Jetzt geht’s um die Wurst. Nun lautet die Devise: Siegen oder fliegen. Es knistert und brodelt. Funktionäre, Trainer und Ringer sind angespannt, freuen sich einerseits auf den Hinkampf in diesem Kracher-Duell, andererseits aber ist die Anspannung vor dem Fight auf Augenhöhe natürlich riesig. Jetzt gilt es, die richtige Balance zu finden.

„Das ist wie die Champions League im Fußball. Ein Fehler kann schon das Ende bedeuten. Da muss man die Nerven behalten“: Bernd Reichenbach vom Trainergespann des TuS Adelhausen weiß genau, wie es ist und wie es sich anfühlt, wenn es in die entscheidende Phase des Titelrennens geht.

In der vergangenen Saison stand er noch mit dem KSV Ispringen im Finale, unterlag dort knapp Weingarten, musste zusehen, wie der Gegner ausgelassen feierte. „Jeder ist nun voll fokussiert, jeder will gewinnen, jeder muss 110 Prozent abrufen. Es ist ein Kampf auf des Messers Schneide. Die Stimmungslage im Team und auch im Umfeld ist eine ganz andere“, lässt Reichenbach wissen.

Jeder Tag, jede Stunde, desto näher der Kampf rückt, um so ungemütlicher wird es. Baldrian zur Beruhigung ist da ein Rezept. Das Trainerduo des TuS Adelhausen versucht es im Vorfeld mit Humor. Damit will das Gespann die enorme Anspannung etwas lösen, den Stress etwas beiseite schieben.

„Wir sind grad auf dem Weg nach Köllerbach, um beim Training zuzugucken“, lacht Florian Philipp am Redaktionstelefon. Neben ihm sitzt sein Trainerkollege. Die Stimmung im Auto ist prächtig. Ist sie das am Samstag auch, wenn es in der Dinkelberghalle ab 19.30 Uhr im Hinkampf zur Sache geht?

Für Philipp jedenfalls steht fest, dass der TuS sein Saisonziel erreicht habe und alles, was jetzt noch komme, schlicht und einfach ein Bonus sei. „Wir sind heiß, aber der Favorit ist Köllerbach.“ Reichenbach ergänzt: „Der Gegner hat den Druck, er ist bisher noch ungeschlagen und kennt sich aus mit Finalkämpfen.“

„Es gibt diesmal kein 30:1 oder so“, grinst Reichenbach. „Fifty-fifty“ sei die Ausgangslage. „Natürlich rechnen auch wir uns Chancen aus, sonst bräuchten wir nicht auf die Matte zu gehen“, sagt Philipp. Der hält überhaupt nichts davon, wenn behauptet wird, dass erst jetzt die Saison so richtig losgeht. „Das ist Quatsch. Wir haben in der Rückrunde unter höchstem Druck agiert. Wir mussten alle Kämpfe gewinnen. Es war bereits bis hier her eine harte Saison.“

Und das man im Achtel- und Viertelfinale klare Siege einfuhr, wolle er sich ebenfalls nicht madig machen lassen. „Wir haben alles dafür gegeben, dass wir als gesetztes Team in die Playoffs gehen können.“ Und hätte Nackenheim alle seine Besten gebracht, wären die Chancen bei 50:50 gelegen.

So wie jetzt in der Runde der letzten Vier. Jetzt geht es ums Eingemachte. „Die Halle wird voll sein, ein Drei-Mann-Kampfgericht ist vor Ort und die Kämpfe sind allesamt eine enge Kiste. Eine Prognose, wie das Duell am Ende ausgehen wird, ist nicht möglich. Erst am Samstag gegen 22 Uhr wissen wir mehr“, erklärt Reichenbach.

Was er aber weiß, ist, dass die Zuschauer einen „echten Leckerbissen“ serviert bekommen. Und das hätten sich die Fans nun auch verdient. Gut 1000 Zuschauer werden es am Samstag wohl sein.

Die Gäste aus dem Saarland haben in der West-Gruppe die reguläre Saison mit zwölf Siegen und einer Punktedifferenz von plus 211 souverän und eindeutig auf Rang eins abgeschlossen. Dann in den Playoffs erst den RV Lübtheen und schließlich den KSV Witten ohne Probleme ausgeschaltet. 16 Siege in Folge stehen für Köllerbach zu Buche. Eine tolle Bilanz.

„Das ist eine kompakte Mannschaft, die über starke deutsche und ausländische Ringer verfügt“, weiß Reichenbach. Mit Istvan Vereb und Victor Lörincz stehen auch zwei Ex-Ringer des TuS im Kader.

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