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Ringen Knapper Derbysieg für die WKG

Die Oberbadische
Axel Graff (rot) startet für die WKG fulminant ins Derby. Sasha Hinderer kann da nur staunen. Foto: Mirko Bähr

Ringen Regionalliga: Weitenau-Wieslet behält gegen den KSV Rheinfelden mit 16:14 die Oberhand

Auch wenn es knapp war, so waren sich doch beide Trainer einig: Der Derbysieg der WKG Weitenau-Wieslet ging in Ordnung. Mit 16:14 bezwangen die Hausherren am Samstagabend den KSV Rheinfelden in der Wiesentalhalle Höllstein. Knapp 300 Zuschauer sahen ein Duell, das auf des Messers Schneide stand.

Von Mirko Bähr

Steinen-Höllstein. „Der Sieg ist verdient, die WKG war einfach cleverer. Wir haben einfach zu viele Punkte abgegeben“, meinte Sascha Oswald, Trainer des KSV. Kai Vögtlin, sein Gegenüber, wollte da nicht wiedersprechen. „Gegen den KSV haben wir in der Regionalliga noch nie verloren. Die liegen uns“, grinste er. Eine herzliche Umarmung der beiden Trainer hatte zuvor das Kampfende besiegelt.

Spannung bis zum letzten Kampf, viel Action und Griffkünstler, die bis zum Ende alles aus sich herausholten. „Für die Zuschauer war das natürlich super, für mein Herz nicht“, erklärte Oswald. „Meine Stimme hat echt gelitten“, entgegnete Vögtlin.

Wenn man eine Chance hätte haben wollen, hätte alles perfekt laufen müssen, erklärte Oswald. Das tat es aber gleich zu Beginn nicht. Denn Sasha Hinderer ging in der Klasse bis 57 kg-Freistil gegen den 16-jährigen Axel Graff unter. Der Gastgeber wirbelte und hatte bereits nach 4:19 Minuten einen 19:3-Erfolg nach Hause gebracht. Ein Vierer zum Einstand. „Er sollte immer in Bewegung sein, diese Taktik ist voll aufgegangen“, freute sich Vögtlin.

Der zog denn auch gleich noch den Hut für Schwergewichtler Michael Herzog. „Kompakt“ sei er gestanden gegen den Venezolaner Luillys Perez Mora. Dem ging seinerseits in der zweiten Kampfhälfte etwas die Puste aus. Herzog wehrte sich nach Kräften und verhinderte beim 1:14 trotz einer Viererwertung in letzter Sekunde das Punktemaximum.

Ein Auftakt, der aus Sicht der Gastgeber kaum besser hätte laufen können, die allerdings in der 61 kg-Greco-Klasse mit Noah Kiefer einen Ersatzmann bringen mussten. Patick Hinderer tütete wenig überraschend ein 15:0-Sieg nach 4:32 Minuten ein.

Beeindruckend war dann das, was Manuel Läufer (98 kg-Freistil) da einmal mehr auf die Matte zauberte. Eduard Frick ist wahrlich keine Laufkundschaft. Aber Läufer lief sechs Minuten an, ging vorwärts und machte keine Pause. Das 11:3 war Lohn dieser Vollgas-Leistung. „Mit ihm bin ich mehr als zufrieden“, lobte Vögtlin und verwies auf die tolle Bilanz des Neuzugangs. Drei Kämpfe habe er gegen drei starke Gegner bestritten, und alle drei habe er dominiert.

Das Duell gegen WKG-66 kg-Freistil-Mann Stefan Dobri begann Vincent von Czenstkowski mit einem Feuerwerk. Das beeindruckte diesen wohl mehr, als das es ihm lieb war. Und als der Kampfrichter Meik Stahl dann genauso begeistert eine Vier zu unrecht verteilte, wie Vögtlin erklärte, war Dobri schachmatt. „Sicherlich. Der Kampf ist nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber da hat der Schiri mit Vierern nur so um sich geworfen. Ich kenne diese Regel nicht, dass der Angreifer für seine gelungene Aktion bestraft wird.“ Allerdings hätte das nichts an der klaren Überlegenheit des KSV-Mannes geändert. Mit 18:2 nach 2:18 Minuten war die Messe schnell gelesen, da Dobri im Mute der Verzweiflung immer wieder ins offene Messer rannte.

Die beiden Dürr-Brüder hatten es in der Hand. Die Duelle gegen Fabian Wepfer beziehungsweise Kevin Kähny waren Schlüsselkämpfe. Jonas Dürr und Kähny (86 kg-Greco) beackerten sich einmal mehr. Es war ein Kampf auf Augenhöhe, der aber einmal mehr nach der Pause in die Richtung des Gastgebers kippte: 3:2 hieß es am Ende für den WKG-Ringer. Bruder Simon und Fabian Wepfer (71 kg-Greco) kennen sich ebenfalls in- und auswendig. Dürr war im Stand richtig stabil und durfte dank zweier Durchdreher nach Bodenlage mit 5:1 die Nase vorn behalten.

Für die WKG-Führung nach langer Zeit sorgte dann im achten Mattenduell Dennis Kronenberger (80 kg-Freistil). „Er ist nicht blind drauf los“, befand Vögtlin. Vor allem aber konnte er Sebastian von Czenstkowskis Beinangriffe gekonnt abfangen und mit 3:0 die Oberhand behalten. Das war denn auch die Vorentscheidung.

Andrius Reisch (75 kg-Freistil) war der deutlich überlegene Ringer im Kampf gegen Thomas Bachmann. Und doch schaffte es Letzterer mit seine defensiven Art und Weise, der Höchststrafe zu entgehen. Der 12:1-Punktsieg brachte nur drei Teamzähler in die blaue Ecke.

Zwar führte der KSV nun mit 14:12, doch Lukas Loritz (75 kg-Greco) musste wegen einer Rippenprellung gegen Stefan Klichling nach nur wenigen Sekunden die Segel streichen.

„Uns fehlt ein 75er. So eine Lücke ist in der Regionalliga einfach tödlich“, stellte Oswald fest.

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