Ringen Stimmungskiller folgt in Kampf acht

Die Oberbadische
Einzig Ivan Guidea (r.) lässt vor der Pause seinen Gegner alt aussehen und holt die maximale Punkteausbeute. Foto: Mirko Bähr Foto: Die Oberbadische

Ringen Bundesliga Südwest: RG Hausen-Zell unterliegt Urloffen mit 10:17 / Schulterverletzung bei Wöller

Den dritten Saisonerfolg in Serie hat Aufsteiger RG Hausen-Zell gestern am frühen Abend in der Zeller Stadthalle verpasst. Gegen den ASV Urloffen setzte es für den Bundesliga-Aufsteiger im Südbaden-Derby eine 10:17-Pleite. Gergö Wöllers Schulterverletzung trübte dabei mächtig die Stimmung.

Von Mirko Bähr

Zell im Wiesental. Die RG war gerade dabei, den Fehlstart auszumerzen. Vor Kampf sieben führte der Gastgeber mit 10:6 und Gergö Wöller hatte im spannenden 80 kg-Freistil-Duell gegen Marius Lucian Atofani durchaus auch Siegchancen. Aber nach 37 Sekunden und einem Sturz auf die Schulter war es auch schon vorbei.

Wöller verletzte sich. Wie schwer? Das steht noch nicht fest. Was fest stand aber war, dass man im Lager der RG kein Risiko eingehen wollte. „Die Gesundheit geht vor und die Saison ist außerdem noch lang“, ließ Trainer Florian Hassler wissen.

So gewann der Gästeakteur vier Teamzähler durch Aufgabe. Und weil Urloffen dann im Weltergewicht haushoch überlegen war, schlug am Ende eine deutliche Pleite vor gut 500 Zuschauern zu Buche. Erst unterlag Vladislav Wagner (75 kg-Freistil) gegen Nicolai Chireacov klar mit 0:15, dann war Simon Günter (75 kg-Greco) gegen Svilen Kostadinov mit 2:11 unterlegen.

Bundesligakampf beginnt eine Stunde später

Dass es doch nicht das bis zum Ende spannende Duell auf Augenhöhe wurde, lag auch am schwachen Start der RG. Vor der Pause lief es mal gar nicht so rund. Die Bundesliga-Begegnung gegen Urloffen begann aufgrund der Vorkämpfe mit einer Stunde Verspätung und das Warten hatte den Hausherren nicht gut getan.

Michael Denner (57 kg-Freistil) war gegen Nico Megerle beim 0:16 ohne Chance. Dafür knallte ihn der Gast mit der letzten Aktion auch noch gehörig auf die Matte. Das hätte nicht sein müssen. Zwar konnte dann Oliver Hassler (130 kg-Greco) sein Mattenduell gegen Gabriel Fix mit 4:3 für sich entscheiden, doch eine Unachtsamkeit führte dazu, dass es nicht zwei, sondern nur ein Teamzähler wurde. Und so ging es grad weiter. „Da ein Punkt, da einer und da einer“, war Florian Hassler gar nicht so angetan von der Leistung seiner Schützlinge zu Beginn.

Virgil Munteanu (61 kg-Greco) beispielsweise baute nach der Pause gegen Avgustin Spasov doch zu sehr ab. Aus einer 4:0-Führung dank eines schönen Armzuges zur Pause wurde eine 5:6-Pleite. Kurz vor Schluss wurde er von seinem Gegenüber aus der Kampfzone befördert. Die Enttäuschung stand Munteanu ins Gesicht geschrieben.

Nur Guidea erfüllt sein Soll vor der Pause

Viel zu statisch rang dann Adrian Recorean (98 kg-Freistil) gegen Leo Kempf. Erst zehn Sekunden vor dem Ende versuchte „Bubi“ zum ersten Mal einen Beinangriff. Das Resultat war eine 0:2-Pleite. Einzig sein Soll vor der Pause erfüllte Ivan Guidea (66 kg-Freistil) gegen Luca Megerle. Nach 3:49 Minuten war der 15:0-Erfolg perfekt.

Mit einem 5:6-Rückstand aus Sicht der RG ging es in die zweite Hälfte. Und da kam prompt mächtig Stimmung auf. Fünf Zähler in Folge holte Hausen-Zell: So profitierte Alexander Rümmele (86 kg-Greco) davon, dass sich Tarec Knosp mit der ersten Aktion gleich schultern ließ. Weitaus mehr zu kämpfen hatte Tobias Greiner (71 kg-Greco), den man eben nie abschreiben darf. Das weiß seit gestern auch Chlovelle Van Meier. Der führte in der Stadthalle bereits mit 6:0, ehe Greiner eine Aufholjagd startete, die ihm am Ende beim 6:6 den 1:0-Gesamtsieg bescherte. Der Jubel verhallte dann jedoch schnell, als sich Wöller an der Schulter verletzte.

„Schade, dass es nicht bis zum Schluss spannend geblieben ist“, ließ Flo Hassler nach der 10:17-Niederlage wissen. Traurig sei er nicht wegen des verlorenen Kampfes, sondern weil sich Wöller verletzt habe.

Bei der RG bläst man indes kein Trübsal. „Es ist alles gut. Wir sind doch im Soll. Wer hätte geglaubt, dass wir nach fünf Kämpfen eine ausgeglichene Bilanz aufweisen“, meinte Hassler. Hätte ihm das einer vor dem Start ins Abenteuer Bundesliga gesagt, er hätte ihn als „bescheuert“ bezeichnet.

Die RG hat Urloffen den dritten Rang abgetreten und steht auf Rang vier mit drei Zählern Vorsprung auf das Tabellenende.

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