Ringen Tür ist auf

Die Oberbadische
Man kann es drehen und wenden: Bozo Starcevic & Co. stehen mit eineinhalb Beinen im Viertelfinale. Foto: Mirko Bähr Foto: Die Oberbadische

Playoff-Achtelfinale, Hinkampf: TuS Adelhausen - TSV Westendorf 25:4

Die Tür ist offen, nun muss der TuS Adelhausen nur noch den einen Schritt durchmarschieren. Die Dinkelberger sind ihrer Favoritenrolle im Achtelfinal-Hinkampf der Bundesliga-Playoffs gerecht geworden, haben den TSV Westendorf mit 25:4 besiegt. Das ist mehr als die halbe Miete. Adelhausen darf für das Viertelfinale planen.

Von Mirko Bähr

Rheinfelden-Adelhausen. Schnell wurde klar, dass diese Auseinandersetzung kein Kampf auf Biegen und Brechen wird. Zu überlegen waren die Jungs des Trainergespanns Florian Philipp und Bernd Reichenbach. Und dennoch: Das Duo in der TuS-Ecke wirkte auch nach einer zwischenzeitlichen 17:0-Führung nicht tiefenentspannt. „Das ist ein Achtelfinale. Da weiß man natürlich vorher auch nicht, wie es ausgeht“, meinte Philipp.

Langsam machte sich dann aber etwas Erleichterung breit. „Das war positiv. Wir haben eine gute Grundlage geschaffen. Die Tür ist offen.“ Schief geht jetzt nichts mehr, oder? „Noch sind wir nicht durch. Was ist, wenn wir zu spät zum Wiegen kommen?“, wollte Philipp noch keine Gratulationen zum Einzug in die Runde der letzten Acht annehmen. Gratulieren durfte er seinen Ringern: „Sie haben den nötigen Biss und die richtige Einstellung gezeigt. Das es so deutlich wird, war doch überraschend.“

Überraschend tauchte Marcel Ewald (57 kg-Freistil) früher als geplant nach seinem Trizepssehneniss auf der Matte auf. „Der Doc hat grünes Licht gegeben“, so Philipp, der einen souveränen 8:0-Erfolg seines Akteurs gegen den 17 Jahre jüngeren Gegner Niklas Stechele bejubeln durfte. 20 Kilo leichter als Christian John war Daniel Gastl, der sich im 130 kg-Greco-Kampf für den TuS-Mann als echter Brocken erwies. Gastl drehte John, was dem gar nicht schmeckte. Als der Österreicher das gleich nochmals versuchte, konterte „Bärchen“ geschickt und feierte einen Schultersieg nach 4:27 Minuten. Richtig gut war dann die Leistung von Nick Scherer (61 kg-Greco), der einen passiven Markus Stechele am Ende vor 400 Zuschauern mit 13:1 besiegte. Als dann Michael Kaufmehl (98 kg-Freistil) gegen den überforderten Philipp Geisenberger nach 1:16 Minuten einen Schultersieg landete, stand es schon 14:0 für die Gastgeber. Die legten vor der Pause durch Zoheir El Quarraque (66 kg-Freistil) noch einen 3:1-Punktsieg gegen den Bulgaren Mehmed Feraim nach. Der Franzose in Diensten des TuS, hatte denselben Kontrahenten erst vor wenigen Tagen bei einem Turnier mit 2:1 bezwungen.

Bozo Starcevic (86 kg-Greco) ließ ein 10:6 gegen Michael Heiß folgen, der damit weitere zwei Zähler in die rote Ecke schaffte. Hier wurde die viel zu lasche Art in Sachen Passivität durch Kampfrichter Ingo Gleisberg (KFC Leipzig) besonders deutlich. Die aktiven Ringer hatten es schwer, gegen ihre Kontrahenten, die pausenlos im Rückwärtsgang waren, Zähler einzufahren.

Die erste TuS-Pleite setzte es im siebten Mattenduell. Der Schwede Zakarias Tallroth hatte gegen Danijel Janecic den längeren Atem und siegte 5:1, und das sehr zur Freude der Auswärtsfans. Stephan Brunner (80 kg-Freistil) gab von Anfang an Gas und hatte nach 3:46 Minuten Lennart Wunderlich technisch-überhöht am Wickel. Akmed Chakaev (75 kg-Freistil) ließ ein 16:1 gegen Simon Einsle folgen, trat dabei aber sparsam auf und nutzte fast die komplette Kampfzeit.

Dass Sascha Keller den Druck des Siegenmüssens benötigt, das wurde im 75 kg-Greco-Duell gegen den starken Philipp Heiß klar. Beim 0:6 konnte das TuS-Eigengewächs nicht an seine bisherigen Auftritte anknüpfen. Das war diesmal aber völlig wurst, schließlich stand der Kantersieg zu diesem Zeitpunkt schon lange fest.

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