Ringen Zwei Neuzugänge stehen bereits fest

Die Oberbadische
Florian Philipp bleibt dem TuS erhalten. Foto: Uli Nodler Foto: Die Oberbadische

Ringen Interview mit Florian Philipp, Trainer des TuS Adelhausen, nach dem bitteren Halbfinal-Aus

Der Schmerz und das Entsetzen über das Aus des Ringer-Erstbundesligisten TuS Adelhausen im Halbfinal-Rückkampf beim KSV Köllerbach ist bei den Protagonisten auch zwei Tage nach dem Unfassbaren noch mit Händen zu greifen. Letztlich hat der Staffel vom Dinkelberg ein einziger Punkt gefehlt, um ins Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft einzuziehen.

Rheinfelden-Adelhausen. Unser Redakteur Uli Nodler hat sich mit TuS-Trainer Florian Philipp über die dramatischen Ereignisse und die personelle Zukunft des TuS Adelhausen unterhalten.

Frage: Herr Philipp, der Finaleinzug war greifbar nahe. Wie bitter ist das Scheitern nach einer Saison, bei der die Erwartungen auf dem Dinkelberg zweifelsohne übertroffen wurden?

Der Schmerz über das Ausscheiden ist nicht nur bei mir auch nach zwei Tagen noch gewaltig. Niemand wäre maßlos enttäuscht gewesen, wenn wir in Adelhausen nur mit drei oder vier Punkten gewonnen hätten und dann in Köllerbach ausgeschieden wären. Aber, es waren halt neun Punkte. So einen Vorsprung darf man eigentlich nicht mehr abgeben. So etwas will ich als Ringertrainer nicht mehr erleben. Das ist einfach hammerhart. Doch, ich bin sicher, dass der Verein diesen Knock-out verkraften und in der neuen Saison wieder voll angreifen wird.

Frage: Müssen Sie und Ihr Trainerkollege Bernd Reichenbach sich den Vorwurf gefallen lassen, sich in der Aufstellung für diesen Halbfinal-Rückkampf verzockt zu haben?

Nein, diesen Schuh ziehe ich mir nicht an. Die personellen Voraussetzungen ließen keine andere Aufstellung zu. Semisorow hat sich einen doppelten Jochbeinbruch zugezogen. Auch Güney musste verletzt passen. Chakaev durfte von Verbandsseite nicht in der Klasse bis 75 Kilogramm starten, weil er für ein großes Turnier mit einem hohen Preisgeld in der Klasse bis 66 Kilogramm gemeldet war. Auch Starcevic, Janecic und Maksimovic standen aus unterschiedlichen Gründen nicht zur Verfügung. Trotz all dieser Nackenschläge fehlte am Ende nur ein mickriges Pünktchen. Vor allem unseren Fans hätte ich den Einzug ins Finale gegönnt. Was sich in Köllerbach abspielte, war unglaublich. Es ging zu wie bei der Fasnacht.

Frage: Nicht nur das Halbfinal-Aus ist für den TuS Adelhausen eine Tragödie gewesen. Wie sehr hat Sie die schlimme Verletzung von Sascha Keller mitgenommen?

Das hat mich sehr mitgenommen und belastet mich noch immer unglaublich. Da sind sogar ein paar Tränen gekullert. Sascha hat sich den Ellenbogen und die Schulter ausgekugelt. Das sind für einen Ringer schlimme Verletzungen. Sascha ist ein Kämpfer, hat sich durch seinen enormen Trainingsfleiß zu einem richtig guten Erstbundesliga-Ringer entwickelt. Ich wünsche es ihm von Herzen, dass er auch diese fünfte schwere Verletzung meistert und für den TuS Adelhausen weiter ringen kann. Unsere hundertprozentige Unterstützung hat er.

Frage: Aus Ihren Worten ist zu entnehmen, dass Sie und Bernd Reichenbach auch in der kommenden Mannschaftssaison das Traineramt für die erste Mannschaft beim TuS Adelhausen ausüben werden. Liege ich mit dieser Annahme richtig?

Ja, wir machen weiter. Der Bernd und ich sind aller Unkenrufe zum Trotz vor der vergangenen Saison ein richtig gutes Team. Ich arbeite sehr, sehr gerne mit ihm zusammen und freue mich schon auf die neue Mannschaftssaison mit ihm an meiner Seite.

Frage: Wie weit sind bei Ihnen die personellen Planungen für die neue Erstbundesliga-Saison gediehen?

Die sind schon seit geraumer Zeit parallel zur aktuellen Runde gelaufen, obwohl wir natürlich schon ein wenig Zeit verloren haben. Aber ich bin überzeugt, dass wir in der kommenden Saison wieder eine Mannschaft haben werden, die die Konkurrenz das Fürchten lehren kann.

Frage: Wie sieht es mit dem aktuellen Kader aus. Wer bleibt, wer geht?

Bis auf Marcel Ewald, der seine aktive Karriere beendet hat und Bundestrainer wird, haben eigentlich alle signalisiert, beim TuS bleiben zu wollen. Das lässt sich doch gut an. Allerdings müssen wir sicherlich bei dem einen oder anderen Ringer noch über die Bücher gehen.

Frage: Auf nationaler Ebene dreht sich das Wechsel/Karussell schon heftig. Kann der TuS Adelhausen auch schon Vollzug bei der einen oder anderen Neuverpflichtung melden?

In der Tat. Bei uns haben bereits zwei deutsche Spitzenringer unterschrieben. Allerdings ist es noch zu früh, ihre Namen zu nennen.

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