Die Aufgabe des in den 1970er Jahren angestoßenen Verkehrsprojekts forderte auch die CDU-Fraktion im Kreistag: Immer aufwendigere Vorschriften für Arten-, Lärm- und Klimaschutz mit teuren Bauwerken, zum Beispiel einer Fledermausbrücke, die Inanspruchnahme wertvoller landwirtschaftlicher Flächen und nicht zuletzt auch das Bekenntnis der Gemeinden des Kandertals, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren und dafür den ÖPNV und Radverkehr auszubauen, sprächen gegen das Projekt, erklärte CDU-Fraktionschef Paul Renz. „Die Entscheidung ist uns aber nicht leichtgefallen.“ Und das von der Gemeinde Rümmingen vorgeschlagene Moratorium, eine Verfahrenspause einzulegen, mache nur dann Sinn, wenn eine Realisierungschance bestehe. Diese existiere aber nicht, erklärte Renz. Er forderte, eine Planungspauschale von 50 000 Euro aufzubringen, um verkehrliche Verbesserungen für die Lörracher Straße zu erreichen. Diese Empfehlung leitete das Gremium bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme an den Kreistag weiter.
Einstimmig fiel der Beschluss aus, die Verwaltung zu beauftragen, gemeinsam mit der Gemeinde Rümmingen Vorschläge auszuarbeiten, wie die Ortsdurchfahrt der Kreisstraße K 6327 ruhiger, sicherer und für den Fußverkehr geeigneter gestaltet werden kann.
Auf die enormen Kostensteigerungen im Rahmen des Projekts und den Beschluss gegen die Umfahrung seitens der Gemeinde Binzen wies Ulrich May (FW) hin. Zudem befinde sich der Kreis in einer angespannten finanziellen Lage, ein Problem seien auch die steigenden Baukosten des Zentralklinikums. Gleichwohl kündigte er für die Abstimmung die Enthaltung an, da sich seine Fraktion mit dem vorgeschlagenen Moratorium anfreunden konnte. Allerdings gebe es dafür keine Mehrheit, so May weiter.