Rümmingen Daniela Meier hat wie ein Löwe für Rümmingen gekämpft

Regine Ounas-Kräusel
Stehende Ovationen für die Bürgermeisterin zum Schlussakkord in moll. Foto: Regine Ounas-Kräusel

Zahlreiche Bürger sowie Wegbegleiter bereiten der langjährigen Bürgermeisterin Daniela Meier einen bewegenden Abschied.

Wie ein Löwe habe Daniela Meier zum Wohle der Gemeinde gekämpft, sagte Bürgermeisterstellvertreterin Henriette Benner-Boll in Anspielung auf das Wappentier: „Sie haben Rümmingen mit Tatkraft, Energie, Dynamik, Fleiß und Beharrlichkeit vorangebracht.“

Laudatio auf Daniela Meier

Am 21. Januar 2008 wurde Daniela Meier mit 64 Prozent der abgegebenen Stimmen zur Bürgermeisterin gewählt und 2016 mit 96 Prozent wieder gewählt. Benner-Boll ließ die Projekte und Neuerungen Revue passieren, die Meier in 16 Jahren angestoßen oder umgesetzt hat.

Die Bürgermeisterin ließ das Kinderhaus ausbauen, das heute Ganztagsbetreuung auch für Grundschulkinder und Krippenplätze anbietet. In der 2015 zertifizierten „Naturpark Schule“ entdecken die Kinder ihre Heimat, lernen aber auch mit moderner digitaler Ausstattung.

Wie wichtig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die frühkindliche Bildung sind, wisse Daniela Meier aus Erfahrung, sagte Benner-Boll: Ihr Sohn Fabian, der mit ihrem Mann Klaus Meier im Publikum saß, war acht Jahre alt, als sie sich in Rümmingen als Bürgermeisterin bewarb.

Blumen gab es auch von ihren Stellvertretern Matthias Aenis und Henriette Benner-Boll.

Daniela Meier sei Impulsgeberin für zukunftsweisende Initiativen, sagte Benner-Boll. Sie nannte unter anderem das „Raumkonzept Kandertal 2040“, das Netzwerk für nachhaltige Mobilität Kandertal Oberrhein, aber auch konkrete Verbesserungen bei der Busanbindung.

Benner-Boll erwähnte das Seniorenwohnprojekt in der Dorfmitte, den Supermarkt für Rümmingen und weitere Vorhaben, die Daniela Meier auf den Weg gebracht habe. Nach dem Aus für die Umgehungsstraße, für die sie vehement kämpfte, habe sie vom Landkreis eine Machbarkeitsstudie für Verkehrsverbesserungen in Rümmingen erwirkt.

Henriette Benner Boll beschrieb Daniela Meier – genauso wie die Redner nach ihr – als gute Netzwerkerin, die auch die Bürger in ihre Projekte einbezog. Beim Projekt „Jugend bewegt“ hätten Jugendliche, mit einem eigenen Geldbudget, Dorfrallyes, einen Girlsday und anderes auf die Beine gestellt. Benner-Boll erwähnte das Fest zur 1250-Jahrfeier und an die Initiative „Kulturo“, die Konzerte in der Friedhofskapelle veranstaltet. Dank Meiers vorausschauender Finanzpolitik sei Rümmingen gut für die Zukunft gerüstet, obwohl in den 16 Jahren die Gewerbesteuer nie erhöht wurde.

Die Abschiedsfeier

Viele Menschen drückten Daniela Meier ihre Anerkennung aus. Die Kleinsten vom Kinderhaus sangen für sie „Ich schenk dir einen Regenbogen“. Die Grundschulkinder überreichten ihr nach einem Lied ein buntes Wimmelbild, auch der Sängerbund trat auf. Gänsehautfeeling kam auf, als Sängerin Janeene Daniela Meier mit souliger Stimme versicherte „Du bist ein Unikat“. Janneene und weitere Gesangskünstler, die schon bei Kulturo aufgetreten waren, bereicherten den Abend mit ausdrucksvollen Songs aus Soul, Pop und Jazz. Kulturo-Leiter Richard Geppert, der den Abend auch moderierte, begleitete sie am Keyboard.

Landrätin Marion Dammann, der Vorsitzende des Bürgermeistersprengels Christian Renkert aus Schliengen und der Vorsitzende des Gemeindeverwaltungsverbandes Andrea Schneucker (Bürgermeister Binzen) würdigten Daniela Meiers Verdienste. Sie habe Rümmingen ein Gesicht gegeben, sagte Dammann. Auch Meiers Nachfolgerin Joana Carreira saß im Publikum.

Marc Hess von der Theatergruppe Rümmingen sprach für die Vereine: „Danke für deine Hilfe, dein Interesse, dein offenes Ohr“, sagte er und überreichte ihr augenzwinkernd ein T-Shirt mit den Narrenrufen der Rümminger Cliquen – als Gedächtnisstütze. Feuerwehrkommandant Gerhard Wildschütz schloss sich seinem Dank an. Humorvoll verabschiedeten die Mitarbeitenden der Gemeinde ihre Chefin. Mit Helm und Warnweste bekleidet besangen sie die vielen unter Daniela Meier umgesetzten Projekte: „Werden wir das schaffen? Ja, wir schaffen das!“ Herzlich umarmten sie ihre Chefin und schenkten ihr ein Schild: „Daniela Meier außer Betrieb.“

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