Die Mitglieder der Interessengemeinschaft plädieren dafür, dass finanzielle und personelle Ressourcen von der Planung der Teilortsumfahrung umverteilt werden hin zu moderner und zeitgemäßer Verkehrspolitik, die eine tatsächliche Veränderung im Verkehrs- und Mobilitätsverhalten ermöglicht.
„Das eigentliche Problem wird nur zum Teil gelöst: Die Verkehrsmenge in den verschiedenen Straßenabschnitten hat sich seit der Zählung durch das Straßenbauamt Bad Säckingen vor 20 Jahren mehr als verdoppelt. Eine Teilortsumfahrung begünstigt den Individualverkehr, macht ihn noch attraktiver und erzeugt zusätzlichen Verkehr, zum Beispiel aus dem Feuerbachtal und dem Rheintal. Somit steht dieses Projekt im Gegensatz zu den von der Gemeinde Rümmingen beschlossenen Zielen im Klimaschutzpaket und übernimmt keinerlei Verantwortung für zukünftige Generationen“, sagt Regina Bertelmann-Breitzke. Auch eine Radwegverbindung zwischen Rümmingen und Binzen sei in den vorliegenden Unterlagen nicht berücksichtigt, hat sie festgestellt.
Nach Wissensstand der Interessengemeinschaft wurden für die Teilortsumfahrung nie eine Kosten-Nutzen-Analyse oder relative Vergleiche innerhalb des Landkreises erstellt. Abgesehen von den veranschlagten 12 Millionen Euro für den Bau seien die Kosten für die Natur offensichtlich: Flächen werden dauerhaft versiegelt, durch die Lärmschutzwände wird das Landschaftsbild des Kandertals stark beeinträchtigt, lokale Luftströmungen werden behindert.