Rümmingen Fest in Frauenhand

Markus Adler
Die Bürgermeisterwahl in Rümmingen ging klar aus. Foto: Markus Adler

Auf Daniela Meier folgt Joana Carreira.

Als Bürgermeisterin Daniela Meier mit einem Blumenstrauß gratulierte, fiel jedoch die Anspannung von ihr ab und sie zeigte ihre Freude und Erleichterung auf der Bühne. „Rümmingen bleibt auch weiterhin in Frauenhand“, sagte die scheidende Bürgermeisterin Meier bei der Verkündung eines sehr klaren Ergebnisses mit 78,5 Prozent der gültigen Stimmen.

Für Beobachter war der Sieg Carreiras keine Überraschung - auch in dieser Höhe. „Wir haben uns die Vorstellung in der Gemeindehalle angeschaut, und wir haben einen sehr positiven Eindruck von Frau Carreira bekommen“, berichtete ein Ehepaar unserer Zeitung.

Sie sei sehr überzeugend aufgetreten, habe klare Vorstellungen für die Gemeinde vorgetragen und durch ihre Persönlichkeit die Leute für sich gewonnen.

Fachlicher Hintergrund

„In kleinen Gemeinden zählt bei der Bürgermeisterwahl der fachliche Hintergrund der Bewerber“, sagt einer der Bürgermeister im Gespräch in der Gemeindehalle und liefert einen weiteren Mosaikstein eines Erklärungsansatzes der klaren Entscheidung.

„Sie hatten eine Wahl zwischen zwei Kandidaten“, sagte Landrätin Marion Dammann und erinnerte an die anstehenden Kommunal- und Europawahlen. Die Rümminger hätten ihre Präferenz sehr deutlich gemacht, und wenn sie heute hören würde, dass es Frauen leichter hätten als früher im öffentlichen Amt, müsse sie klar widersprechen.

„Bei Frauen wird immer noch genauer hingeschaut als bei Männern, und bei einer Alleinerziehenden gleich noch einmal mehr“, sagte die Landrätin unter dem Beifall der Gemeindehalle. Christian Renkert, Bürgermeister aus Schliengen, gratulierte im Namen seiner Kollegen, die bis aus Müllheim, Hausen im Wiesental und aus allen Gemeinden des Verwaltungsverbands Vorderes Kandertal erschienen waren. Binzens Verwaltungschef Andreas Schneucker freute sich im Namen seiner Amtskollegen, dass in Rümmingen weiterhin eine Frau an der Spitze der Verwaltung stehe und sprach davon, dass unter den Bürgermeistern im Gemeindeverwaltungsverband bei der Frauenquote „noch Luft nach oben“ sei. Blumen hatte er dann auch noch dabei, die er aber an Daniela Meier überreichte.

Aktiv am Leben teilnehmen

Sichtlich überwältigt ergriff Joana Carreira das Wort und sagte, dass sie gerade Schwierigkeiten habe, ihr erstes Foto als designierte Bürgermeisterin ohne Freudentränen hinzubekommen. Sie bedankte sich bei Kandidat Andreas Peter Bühler für einen fairen Wahlkampf, der zu diesem Zeitpunkt die Halle bereits wieder verlassen hatte. Sie könne es gar nicht erwarten, aktiv am Gemeindeleben teilnehmen zu können und nannte Karate sowie Tanzen als Aktivitäten, die sie gern ausprobieren möchte. „Ich bleibe bis ganz am Ende“, versprach sie unter Beifall Andreas Bühler verwies tags darauf, dass er viele positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung mit dem Tenor erhalten habe, dass es leider für ihn nicht gereicht habe. Es sei sehr erfreulich, wenn Menschen wie er sich einsetzten für bürgerorientierte Anliegen und auch damit den demokratischen Prozess in der Lokalpolitik förderten, zitiert er aus den Reaktionen.

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