Rümmingen Fleißige, offene und ehrliche Arbeit lohnt sich immer

oun
Andreas Peter Bühler Foto:  

Andreas Peter Bühler sagt im Interview, dass sich die Bürger auf seine Kompetenz und zupackende Art verlassen können.

Herr Bühler, Sie werben für sich als zupackenden Macher, der Aufgaben zielorientiert anpacken will. Können sich die Rümminger darauf verlassen, dass Sie das auch mit der nötigen Sorgfalt tun? Es gab Kritik daran, dass Sie in ihrer Broschüre das Rümminger Wappen ohne Rücksprache mit der Gemeinde verwendet haben. Ein Bürger hat auch angemerkt, dass Ihnen das nach einem Jurastudium nicht hätte passieren dürfen.

Die Bürger können sich auf meine Kompetenz und die zupackende Art verlassen. Die staatlichen Stellen haben sehr schnell festgestellt, dass dem Vorwurf jegliche Grund-lage fehlt. Das Wappen wurde neutral und kommentarlos verwendet. Dies ist juristisch akzeptiert (MüKo-BGB, § 12, Rnr. 111, 113). Im Kern ging es nicht um das Wappen, sondern darum meine Person zu desavouieren.

Zwei Zukunftsprojekte hat Rümmingen in der Pipeline: die Ansiedlung eines Supermarktes, den Bau einer Tagespflegestätte im Dorfkern. Würden Sie nach Ihrer Wahl diese Projekte vorantreiben? Was würden Sie tun? Braucht Rümmingen einen Supermarkt von 1400 Quadratmetern? Wenn ja, welche Möglichkeit sehen sie, das durchzusetzen?

Ich würde beide Projekte forcieren. Der Bau des Supermarktes ergibt eine Impulswirkung. Damit wäre nicht nur die Nahversorgung gesichert, sondern es würde auch eine zweite Ortsmitte entstehen. Ein sozialer Treffpunkt wie früher beim Dorfmetzger oder -bäcker. Diese Chance muss die Gemeinde wahrnehmen. Nach meinem Kenntnisstand ist ein Supermarkt mit 1.400 Quadratmeter in Rümmingen genehmigungsfähig. Auch die Tagespflegestätte ist ein Leuchtturmprojekt. Hier sei nur die demographische Entwicklung angesprochen. Für mich sind die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein zentrales Thema.

In der Lörracher Straße und am Kreuzungspunkt in der Dorfmitte wünschen sich die Rümminger mehr Sicherheit, auch für ihre Kinder. Sie wünschen sich auch in den anderen Durchgangsstraßen weniger Verkehr und Lärm. Welche Maßnahmen schlagen Sie vor? Wie wollen Sie sie durchsetzen – es handelt sich ja nicht um Gemeindestraßen. Wollen Sie die Teilorts-Umfahrung weiter verfolgen?

Es ist hier die Gesamtsituation zu betrachten. Die Verkehrssicherheit muss erhöht wer-den, ohne den Verkehr zu stauen. Konkret bedeutet dies mehr Fußgängerüberwege, mehr Gehwege und eine Einbahnregelung für LKW über 7,5 Tonnen in der Lörracher Straße. Für die Wittlinger Straße wären auch Fußgängerüberwege, ein Radstreifen und Berliner Kissen möglich Maßnahmen. Die Option der Ortsumfahrung will ich mir offenhalten. Die Bürgerinnen und Bürger von Rümmingen ein Recht auf Entlastung.

Wollen Sie Verbesserungen beim Busverkehr angehen? Sich für eine S-Bahn im Kandertal einsetzen?

Natürlich muss es im Busverkehr Verbesserungen geben. Hierzu gibt es auch schon Konzepte. Denn Verbesserungen können nur über den Landkreis erreicht werden. Die Reaktivierung der Kandertalbahn zur S-Bahn wäre sicherlich nicht nur die Beste, sondern auch die charmanteste Lösung. Zumal hier auch derzeit Finanzierungszuschüsse abgerufen werden könnten. Allerdings sehe ich Problem bei der Umsetzung.

Bürger beklagen langsame Übertragungsraten. Was sagen Sie ihnen?

Die SPD geführte Bundesregierung für den Ausbau der Breitbandnetze im ländlichen Raum 3 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt hat. Diese Fördergelder waren aufgrund eines Antragsstaus in Baden-Württemberg plötzlich ausgeschöpft. Das ist ein Armutszeugnis für Deutschland. Den Bürgern kann ich nur sagen, dass ich mich hier mit Nachdruck und allen Mitteln für den Ausbau einsetzen werde.

Bei diesem Zukunftsthema „Klimaneutrales Rümmingen 2040“ integratives Energiekonzept hat die Gemeinde Rümmingen schon erste Schritte gemacht. Stichwort: Wärmeplanung mit Beratungsangeboten für die Bürger, Photovoltaik. Wie wollen Sie dieses Zukunftsthema voranbringen? Wie die Bürger mitnehmen?

Das Beratungsangebot ist sehr gut und muss sicherlich intensiviert werden. Allerdings müssen die Bürger hier mitgenommen werden. Im Wahlkampf jetzt wurde das Ziel Co2-Neutralität in Rümmingen bis 2030 formuliert. Das halte ich für falsch. Denn dieses Ziel suggeriert den Bürgern Zwang, hohe Kosten und Hilflosigkeit.

In den zurückliegenden Jahren hat Rümmingen mit begrenzten Finanzen solide gewirtschaftet. In diesem Jahr schränkt eine erhöhte Kreisumlage die Spielräume zusätzlich ein. Wie wollen Sie im Bürgermeisteramt beim Haushalt Akzente setzen? Welche Investitionen haben für Sie Vorrang? Sehen Sie vielleicht sogar Möglichkeiten, die Einnahmen zu erhöhen?

Meine Prioritäten liegen auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit Kinderbetreuung und der Pflege von älteren Menschen. Das Betreuungsangebot für Kinder in Rümmingen ist sehr gut. Hier muss der Status quo in jedem Fall gehalten beziehungsweise gegebenenfalls noch weiter ausgebaut werden. Mobilität gehört zum modernen Leben hinzu. Die Mobilitätsträger ÖPNV, Fahrrad, Auto dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern sollen sich ergänzen. Des Weiteren muss die individuelle Belastung für die Bürger so weit als möglich reduziert werden.

Ehrenamt ist Heldenamt. Ich komme selbst aus dem Sport und leite dort einen Sportverband. Daher weiß ich, was tagtäglich in den Vereinen geleistet wird. Daher gilt es diese Arbeit von Gemeindeseite in jedem Fall zu unterstützen. Die Feuerwache ist 40 Jahre alt und mehr als sanierungsbedürftig. Dies wird den nächsten Gemeinderat und Bürgermeister noch über Jahre beschäftigen. Hier gilt es die Feuerwehr so gut als möglich intelligent zu unterstützen und auch Fördergelder, Spenden oder Eigenleistungen abzurufen.

Die Gemeinde muss entsprechende Angebote nach Rümmingen zum Beispiel Carsha-ring, Ladestationen, Infoveranstaltungen holen. Hochwasserschutz ist ein sehr wichtiges Thema. Das kostet vielleicht Geld, aber der effektive Nutzen ist hoch. Den es geht um den Eigentumsschutz der Bürger. Steuererhöhungen lehne ich ab.

Rümmingen ist ein lebendiges Dorf mit Menschen, die ihr Dorf in Vereinen und Initiativen aktiv mitgestalten, auch junge Leute bei „Jugend bewegt“. Wer als Rathauschefin oder Chef mit Bürgern zusammenarbeiten will, braucht sicher Durchsetzungsvermögen, aber vor allem Freude am Umgang mit den Menschen. Trauen Sie sich das zu? Was ist Ihnen wichtig in der Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat?

Ein Grund meiner Bewerbung ist, dass mir die Arbeit mit Menschen und für Menschen großen Spaß macht. Ich leite einen Sportverband mit 33 Mitgliedsvereinen und 3500 Mitgliedern. An Durchsetzungsvermögen mangelt es mir nicht. Ich bin eine starke Persönlichkeit und verfolge meine Ziele konsequent. Deswegen meine klare Antwort: Ja, das traue ich mir zu!

Was ist Ihnen wichtig in der Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat?

Ich stelle mir die Zusammenarbeit offen, ehrlich, transparent und konstruktiv vor. Mit dem Gemeinderat zusammen will ich die wichtigsten Zukunftsprojekte angehen.

Bitte schildern Sie ein Projekt, das Sie erfolgreich umgesetzt haben: Wie haben Sie die betroffenen Menschen einbezogen? Wie haben Sie die nötigen Maßnahmen durchgesetzt?

Hier ist die Rettung des Markgräfler Sportschützenkreises zu nennen. Der Verband mit seinen 3500 Mitgliedern stand kurz vor der Auflösung. Durch gute Kommunikation und neuen Strukturen konnte der Verband gerettet werden und hat jetzt eine Zukunft. Hier konnte ich mich auf mein Durchsetzungsvermögen sowie meine Sozialkompetenzen verlassen. Denn fleißige, offene und ehrliche Arbeit lohnt sich endlich immer!

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading