Rümmingen Klimaneutrale Verwaltung bis 2040

Weiler Zeitung
In Rümmingen wird unter anderem die energetische Gebäudesanierung vorangetrieben.Symbolfoto: sba Foto: Weiler Zeitung

Verpflichtung: Gemeinderat will öffentliches Zeichen setzen / Einige Vorhaben sind schon umgesetzt

Ein öffentliches Zeichen setzen will die Gemeinde Rümmingen mit ihrem Beitritt zum Klimaschutzpakt der Landesregierung. Der Beitritt war in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats am Montag unstrittig, gleichwohl gab es noch einige Fragen zu den konkreten Auswirkungen für die zukünftige Planung.

Von Adrian Steineck

Rümmingen. Bürgermeisterin Daniela Meier ging zunächst darauf ein, dass in Rümmingen in der Vergangenheit schon verschiedene Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt worden sind. Sie nannte die energetische Sanierung von öffentlichen Gebäuden wie dem Kinderhaus und der Gemeindehalle, die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf Leuchtdioden (LED), eine nachhaltige Forstwirtschaft, die Naturparkgrundschule und eine unternehmensunabhängige interkommunale Wärmeplanung für den Landkreis Lörrach. Für die Zukunft ist unter anderem eine Reduzierung des Papierverbrauchs innerhalb der Verwaltung durch die Einführung der elektronischen Akte vorgesehen.

Mit dem Beitritt zum Klimaschutzpakt setzt sich die Gemeinde nun das Ziel, bis zum Jahr 2040 eine weitgehend klimaneutrale Verwaltung zu etablieren. „Alle sind dazu aufgerufen, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, sagte die Bürgermeisterin. Gemeinden, Städten und Landkreisen komme hierbei eine Vorbildfunktion zu. Bisher sind dem Klimaschutzpakt 292 Kommunen beigetreten.

Fragen und Anmerkungen

In Bezug auf das Ziel, bis zum Jahr 2040 eine klimaneutrale Verwaltung zu etablieren, fragte Steffen Aenis, ob dies realistisch sei. Hierzu meinte Meier, dass das Rümminger Rathaus unter Denkmalschutz steht und daher etwa das Anbringen von Photovoltaik-Anlagen auf dem Rathausdach nicht gestattet ist. „Ich weiß nicht, ob wir die gesteckten Ziele erreichen, aber wir können vieles anderes tun“, sagte sie mit Blick auf die Einschränkungen an der Rathausfassade. Matthias Aenis wollte wissen, ob der Klimaschutzpakt die Kommune bei ihren Plänen für die Zukunft einschränkt, etwa durch Vorgaben im Bereich von Bebauungsplänen. Hierzu sagte die Rathauschefin, dass die Vorgaben aus dem Klimaschutzpakt im Bebauungsplan nicht zwingend vorgegeben seien. „Aber man muss es ernst nehmen wollen“, betonte sie.

Juliana Bieg legte einige Vorschläge dar, wie die Bürger beim Thema Klimaschutz eingebunden werden konnten. Sie habe in den vergangenen Monaten während des Wahlkampfs bemerkt, dass viele Menschen Ideen zum Klimaschutz hätten. Auch die Schülerproteste der Initiative „Fridays for Future“ habe einiges bewegt und die Leute wachgerüttelt. „Wir dürfen den Klimaschutz nicht zur Einbahnstraße werden lassen“, sagte sie und bot an, an die Arbeitsgruppe Senioren und die Arbeitsgruppe Jugend E-Mails mit Informationen zum Klimaschutzpakt zu verschicken, damit diese beiden Ausschüsse sich zu diesem Thema zusammenschließen könnten. Auch für den Unterricht an der Naturpark-Grundschule wäre der Klimaschutz ein geeignetes Thema, zeigte sie sich überzeugt. Die Bürgermeisterin dankte Bieg für diese Anregung und betonte, dass der Wunsch nach einer Vorbildfunktion für die Bürger durchaus gegeben ist.

Henriette Benner-Boll erinnerte daran, dass es die 365-Dächer-Initiative des Landkreises Lörrach gibt. In deren Zuge sollen auf 365 Dächern pro Jahr im gesamten Landkreis Photovoltaik-Anlagen installiert werden. Rümmingen ist eine von 17 Mitgliedsgemeinden, welche an diesem Wettbewerb teilnehmen.

Dem Beitritt zum Klimaschutzpakt wurde einstimmig zugestimmt.

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