1922 bereiste Scherer erstmals seit dem Krieg wieder Deutschland, wo er sich in Berlin, Göttingen und Jena aufhielt. Großen Erfolg verzeichnete er um die Weihnachtszeit in Basel, wo der Kunstverein ein Selbstbildnis für 1000 Franken erwarb.
Im Sommer 1923 lernte er Ernst Ludwig Kirchner kennen, mit dem ihn jahrelange Freundschaft verband. Mit den Künstlerkollegen Albert Müller und Paul Camenisch begründete er die Künstlervereinigung „Rot-Blau“. Es war dies Scherers fruchtbarste Schaffenszeit. Wie ein Besessener modellierte, malte und zeichnete er. Daneben entstanden serienweise Holzschnitte.
Doch im Spätsommer 1926 erkrankt der Künstler schwer. Eine Streptokokken-Infektion zehrt seine Kräfte rasch auf, bereitet ihm quälende Schmerzen und entstellt seinen Körper. Scherer starb am 13. Mai 1927 erst 34-jährig, drei Tage später wurde er auf dem Kannenfeldfriedhof bestattet. Wo sich die Grabstätte befand, weiß niemand mehr, denn der einstige Friedhof ist seit 1951 ein Stadtpark.
Weitere Informationen: Die Gedenkausstellung in Lörrach wird am Freitag, 23. Februar, um 18 Uhr im Hebelsaal des Dreiländermuseums eröffnet. Die Laudatio hält Kunsthistoriker Martin Schwander, der 1988 auch ein Standardwerk über Scherers Holzskulpturen herausgab.