Rümmingen Ortsmitte wird auf Qualität geprüft

Gudrun Gehr
Die Ortsmitte in Rümmingen wurde bei einer Untersuchung begutachtet. Foto: ag

Im Rahmen der Qualitätserfassung des Landesprogramms für verkehrsberuhigte, lebende Ortsmitten, stellten die Architektinnen und Städteplanerinnen Gudrun Neubauer und Lea Dirmeier vom Büro Pesch und Partner (Stuttgart) ihre Ergebnisse vor.

Rümmingen diente hier als Modell-Kommune. Ziel für die Gemeinde sei, jede sich bietende Chance zu ergreifen, um deutliche Verbesserungen für Fußgänger und Radfahrer erzielen zu können, hieß es.

Hintergrund ist die Rücknahme des Planfeststellungsantrages zum Bau einer Teilortsumfahrung durch den Kreistag. Für die Modell-Gemeinden wurde kostenfrei ein „Qualitäts-Check“ durchgeführt. Hier wurde durch Fachleute die Verkehrssituation betrachtet und konkrete Handlungsempfehlungen ausgearbeitet.

Die Ergebnisse wurden nun in der Gemeinderatssitzung vorgestellt, Defizite und Potentiale wurden aufgezeigt. Praktische Verbesserungsvorschläge mit 15 Handlungsimpulsen wurden vorgestellt. Bürgermeisterin Daniela Meier sagte: „Erfreulich ist, dass im Ergebnisdossier Handlungsimpulse enthalten sind, die die Gemeinde bereits seit Jahren fordert“.

Querung für Fußgänger

Darunter befindet sich der größte Wunsch, die Einrichtung einer Querung über die Wittlinger Straße für Fußgänger. Dem Dossier war zu entnehmen, dass künftig Gehwege in einer Breite von 2,50 Metern ausgebaut werden sollen. Meier sagte: „Wir wären jetzt froh, wenn wir wenigstens 1,50 Meter Breite hätten“. Im Bereich des Knotenpunktes Wittlinger-/Lörracher-/Binzener Straße und im weiteren Verlauf der Schallbacher Straße wurden mehrere Mängel festgestellt, darunter der nicht barrierefreie Bereich um den Brunnen.

Die Gehwege sind in diesem Bereich sehr schmal. Größter Mangel im Kreuzungsbereich sei die nicht vorhandene Möglichkeit, die Lörracher Straße sicher und barrierefrei zu überqueren.

Der Knotenpunkt müsse komplett überdacht werden – eventuell mit einem „Mini-Kreisel“. Auch beim Radverkehr müsste nachgearbeitet werden, hier seien die Straßen sehr schmal. In der Binzener Straße seien die Bushaltestellen in beiden Fahrtrichtungen nicht barrierefrei ausgebaut. Bürgermeisterin Meier äußerte dazu, dass die Gemeinde nicht Baulastträger sei.

„Bohren dicker Bretter“

Aufgrund der Begrenzung auf Tempo 30 würde die Verträglichkeit des Autoverkehrs in der Ortsmitte in einer Matrix von maximal sechs Punkten die sehr gute Benotung 5,5 erhalten. Der Fußverkehr läge bei 2,5 Punkten, der öffentliche Verkehr bei vier Punkten, die Aufenthaltsqualität erhielt 2,5 Punkte. Meier sagte: „Nun müssen wir das Bestmögliche aus der Situation herausholen und schauen, was mit dem Baulastträger gemeinsam zu stemmen ist“.

Aber sie sagte weiter: „Es muss jedem klar sein, dass es hier um das Bohren dicker Bretter geht“. Gemeinderat Thomas Szamro war kritisch: „Welche Konsequenzen ergeben sich aus der Studie oder war das alles nur heiße Luft? Muss sich hier jemand zwingend daran halten?“. Städteplanerin Gudrun Neubauer antwortete, dass es sich hier nur um eine Untersuchung des Verkehrsministeriums handelt, um Mängel zu verdeutlichen. Es handele sich nicht um eine Machbarkeitsstudie. Einstimmig wurde die Verwaltung beauftragt, das Ergebnisdossier an die Straßenbaulastträger weiterzureichen.

Info: Details siehe Ratsinfosystem Rümmingen (Ratssitzung vom 26. Februar 2024, TOP 1).

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