^ Rümmingen: Rat stimmt Plan für Reiterhof zu - Rümmingen - Verlagshaus Jaumann

Rümmingen Rat stimmt Plan für Reiterhof zu

Regine Ounas-Kräusel
Wo heute Pferdeweiden liegen, will der Reiterhof Ludäscher seinen Betrieb neu ansiedeln und erweitern. Dies soll der Bebauungsplan regeln. Foto: Regine Ounas-Kräusel

Der Gemeinderat Rümmingen stimmt dem Bebauungsplan „Mattental“ für die Umsiedelung eines Reiterhofs zu.

Die Gemeinderäte Dieter Hagin und Thomas Szamro stimmten nicht mit, da sie befangen waren. Genauso wie die Bürgermeisterkandidaten Joana Carreira und Andreas Bühler saßen sie auf den Zuhörerplätzen. Bürgermeisterin Daniela Meier freute sich, dass alle Beteiligten nach jahrelangen Auseinandersetzungen nun einen Konsens gefunden hätten. Der Entwurf enthalte städtebauliche Verbesserungen und zeige, dass die geplante Erschließung tatsächlich funktioniere. Steffen Aenis lobte, dass die landwirtschaftliche Prägung des „Mattentals“ erhalten bleibe.

Schon 2019 lag der Bebauungsplan öffentlich aus. Dann lag das Planverfahren auf Eis, bis der Gemeinderat 2021 beschloss, es wieder aufzunehmen. Inzwischen hat die Stadtbau Lörrach alle Stellungnahmen von 2019 eingearbeitet, wie Büroleiterin Birthe Fischer erläuterte.

Der Reiterhof liegt zwischen Wohnhäusern östlich der Kandertalbahn. Die Betreiber wollen erweitern und auf die Westseite des Bahnwegs auf eine Fläche umsiedeln, wo heute Pferdeweiden sind. Daher gehen keine Ackerflächen verloren.

Sonderfläche für Reiterhof

Der Plan sieht eine zirka zwei Hektar große Sonderfläche für den Reiterhof vor. Dort dürfen Ställe für 69 Pferde gebaut werden – heute gibt es Platz für 55 Pferde. Erlaubt sind außerdem eine Reit- und eine Longierhalle sowie Nebengebäude. Vorgesehen sind auch Wohnungen für Betriebsleiter und Mitarbeiter, Räume für Kinderfreizeiten und ein Reiterstüble als Gastronomie.

Im neuen Planentwurf sind Richtung Wohnbebauung am Bahnweg und an der Schallbacherstraße im Süden drei halbgeschlossene Paddock-Ställe vorgesehen, um Geruchs- und Staubbelästigung zu vermeiden. Laut einem Gutachten seien keine unzumutbaren Belastungen zu erwarten. Zwei offene Ställe und die Dunglege liegen Richtung Westen. Die Reithalle darf mit einer Firsthöhe von neun Metern gebaut werden, obwohl Anwohner sich dagegen wehrten. Dies entspreche den Vorschriften für eine tiergerechte Halle, sagte Fischer unserer Zeitung. Das Gelände darf zu 76 Prozent versiegelt werden.

Bei den Wohnhäusern an der Schallbacherstraße soll ein dörfliches Wohngebiet ausgewiesen werden, in dem Landwirtschaft im Nebenerwerb erlaubt ist. Am jetzigen Standort des Reiterhofs ist ein Mischgebiet vorgesehen, am Gebrüder-Lange-Weg ein reines Wohngebiet.

Schutz gegen Hochwasser

Das Gebiet des Bebauungsplans muss gegen Hochwasser geschützt werden, wie Ralph Kutsche (Rapp Regioplan) erklärte: zum einen gegen ein Jahrhunderthochwasser HQ 100 an der Kander, zum anderen gegen Überflutungen nach Starkregen. Dann läuft das Wasser vom Dorf Richtung Kander über das Gelände.

Geringfügige Modellierungen der Landschaft und ein flacher Graben, der um den Reiterhof herum führt, sollen für einen Abfluss des Wassers sorgen. Begrünte Dächer auf vier Ställen, Mulden im Gelände und eine saisonal überflutete Mulde an der Kander sollen Wasser zurückhalten. Die Mulde an der Kander soll Amphibien und anderen wasserliebendenden Arten Lebensraum bieten. Als ökologischer Ausgleich müssen zusätzlich Bäume und Sträucher auf dem Reiterhof gepflanzt werden.

Der Verkehr zum Reiterhof soll über die Schallbacherstraße und den Mattentalweg im Westen rollen. Dort sind auch 28 Parkplätze vorgesehen.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading