Im Gedenken an die Badische Revolution und 75 Jahre Demokratie sowie freiheitliche Verfassung feiert die Gemeinde am 16. März mit einer Pflanzaktion einen Aktionstag am Friedhof.
Die Verteidigung der Demokratie war das Thema bei den Neujahrsempfängen in den Gemeinden des Vorderen Kandertals – Rümmingens Bürgermeisterin Daniela Meier machte dies in ihrem Beitrag mehr als deutlich. Daraus entstand die Idee eines „Demokratietags“, bei dem am Samstag, 16. März, an der Kapelle am Friedhof ein „Freiheitsbaum“ gepflanzt werden soll.
Anlässlich des 175. Todestags des Rümminger Freiheitskämpfers Friedrich Neff, der am 9. August in Freiburg als einer der Rädelsführer der Badischen Revolution hingerichtet wurde, wird auch an den 75. Geburtstag der Bundesrepublik Deutschland als Demokratie und mit einer freiheitlichen Verfassung erinnert. Bürgermeisterin Daniela Meier greift gegen 14 Uhr gemeinsam mit der Theatergruppe Rümmingen, dem Gartenbaubetrieb Hügel und dem Bruckrainhof zur Schaufel, um die aus der Französischen Revolution als Freiheitsbaum bekannte Ulme zu pflanzen.
Der Schauspieler und Musiker Olaf Creutzburg aus Freiburg bringt anschließend Lieder der Freiheit aus der Zeit der 1848/49-er-Revolution zu Gehör. Um 15.30 Uhr spricht dann Professor Klaus Leisinger aus Rümmingen zu „Demokratie als Ideal und Herausforderung“. Der Sozialwissenschaftler und Ökonom ist Begünder und Präsident der Stiftung „Globale Werte Allianz“, ehe anschließend der Apéro gereicht wird. Bürgermeisterin Daniela Meier schreibt in ihrem Aufruf, dass sie angesichts der Gefahr, der unsere Demokratie durch das Wiedererstarken antidemokratischer Einstellungen und rechtsextremer Kräfte ausgesetzt sei, den Wunsch hatte, neben dem Werteweg am Dorfplatz „ein weiteres sichtbares Zeichen für die Freiheit und essentiellen Grundwerte der Demokratie zu setzen“.
Sie sieht die Badische Revolution von 1848/49 als Vorläufer und Meilenstein der „Entwicklung einer deutschen Demokratie“. Von Friedrich Neff ist außerdem ein Abschiedsbrief erhalten, den dieser in der Nacht zum 9. August 1849 an seine Mutter verfasst hat, kurz vor seiner Erschießung.
In diesem schrieb er unter anderem, dass sie stolz sein solle, dass sie ihren einzigen Sohn geboren habe, um ihn der Freiheit opfern zu können, heißt es. Der Termin am 16. März habe keinerlei kalendarische Bedeutung und Bezug zu historischen Daten, wurde aus dem Bürgermeisteramt in Rümmingen mitgeteilt – es sei kein anderer mehr frei gewesen.
