Rümmingen Siedlung und Wege besser schützen

Weiler Zeitung
Nach Starkregenereignissen kommt es in Rümmingen oft zu Schäden an den Wegen. Symbolfoto: Alexandra Günzschel Quelle: Unbekannt

Gemeinderat: Handlungskonzept gegen Starkregenfolgen beschlossen / Abstimmung mit Binzen erforderlich

Die Gemeinde Rümmingen war mehrfach von massiven Starkregenereignissen betroffen. Noch gut in Erinnerung ist das Unwetter in den frühen Abendstunden des 16. Juli. Beim nächsten Mal will man besser gewappnet sein. Deshalb wurde jetzt im Gemeinderat über das weitere Vorgehen beraten und beschlossen. Werkhofleiter Werner Sturm stellte Ideen für Schutzmaßnahmen vor.

Von Alexandra Günzschel

Rümmingen. Hilfreich beim Starkregenrisikomanagement sind auch für Rümmingen die Ergebnisse des abgeschlossenen EroL-Projekts im Landkreis Lörrach (Erosionsereignisse durch Starkregen im Markgräflerland). In den vergangenen drei Jahren wurden die Gefährdungslagen bei starkregenbedingten Überflutungen untersucht, Erosions- und Starkregengefahrenkarten erstellt und ein Handlungskonzept entworfen. An diesen Vorschlägen kann und will sich die Gemeinde in den kommenden Jahren orientieren. Das weitere konkrete Vorgehen, so der einstimmige Beschluss, soll von einem Fachbüro erarbeitet werden. Die erforderlichen Mittel hierfür werden in den kommenden Haushalt eingestellt.

Ein Ziel des Handlungskonzepts ist es, das Bewusstsein für das Thema zu schärfen. Durch geeignete Vorsorgemaßnahmen sollen die Folgen eines Starkregens möglichst gering gehalten werden. Das Handlungskonzept setzt unter anderem auf Information, Krisenmanagement, land- und forstwirtschaftliche sowie bauliche Maßnahmen sowie die Eigenverantwortung der Bürger. Hilfreich dabei können auch die Starkregen- und Erosionsgefahrenkarten des Landkreises sein, die online für jeden zugänglich sind.

Für die Gemeinde beginnt nun der Planungsprozess, wie Bürgermeisterin Daniela Meier hervorhob. Dabei wird es bei den einzelnen denkbaren Maßnahmen auch um Kosten- und Nutzenabwägungen gehen. Die endgültige Entscheidung liegt dann jeweils beim Gemeinderat.

Als Starkregen-Problematik wurden in Rümmingen ständige Schäden am Wegenetz erkannt. Hinzu kommen bei hohen Fließgeschwindigkeiten mit Sediment- und Gerölltransport Ernteausfälle und Bodenverlust.

Was im Bereich des Grillplatzes dagegen getan werden kann, erläuterte Sturm anhand einer Karte. Im Wesentlichen sollen der Weg und ein Wall erhöht werden. Im Idealfall will man das Wasser schon oberhalb des Waldes auf Gemeindegrund abfangen. Aber auch durch Feldteilungen sollen Verbesserungen erzielt werden.

Im Bereich des Rebackerwegs, wo der Gerölltransport aus dem Wald im Siedlungsgebiet großen Schaden anrichten könnte, sollen ebenfalls erhöhte Wege und aufgeschüttete Wälle im Ernstfall für Verbesserungen sorgen.

Eine Schwierigkeit ergibt sich daraus, dass fast alle Flächen oberhalb der Karl- Friedrich-Böhringer-Straße auf Binzener Gemarkung liegen. Aus diesem Grund will Meier lieber gleich zusammen mit der Nachbargemeinde ein Ingenieurbüro beauftragen. Auch über einen Flächenerwerb oder -tausch wird nachgedacht.

Weitere Ideen zum Schutz des Dorfs sind Rückhalteflächen und Gräben, das unbedingte Einhalten der Gewässerrandstreifen beim Bauen, die Stärkung der Eigenvorsorge sowie das Überprüfen möglicher Durchlässe unter der Kandertalbahn, wo sich im Ernstfall viel Wasser ansammelt.

Das noch zu beauftragende Fachbüro soll ein Gesamtkonzept erstellen. Eine Herausforderung dabei sind die vielen Privatgrundstücke.

Bei Bebauungsplänen die Richtung vorgeben

„Was können wir jetzt schon tun?“, wollte Henriette Benner-Boll wissen, die sich für ein gemeinsames Vorgehen im Ort aussprach. Die Bürgermeisterin schlug Patenschaften für Gräben vor. Für den Gemeinderat lohne es sich, bei jedem Bebauungsplan genauer hinzuschauen, meinte sie. Die Vermeidung von Flächenversiegelungen sowie Dachbegrünungen seien effektive Maßnahmen, über die das Gremium mitbestimmen kann. Demnächst sollen die Landwirte zu einer Infoveranstaltung eingeladen werden. Auf ihrem Grund und Boden könnten Ackerrandstreifen oder auch Reisigwälle entstehen.

Benner-Boll und andere Ratskollegen wünschten sich genauere Angaben zu Machbarkeit, Priorisierung und Kosten. Ein Wunsch, der in den Beschlussvorschlag mit aufgenommen wurde.

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