Rümmingen Wenigstens ein halber Anschluss

Alexandra Günzschel

Teilortsumfahrung: Lörracher Straße soll nicht ganz abgehängt werden. Verkehrsberuhigung.

Rümmingen - Nach den detaillierten und verständlichen Ausführungen von Stadtplaner Johannes Brandsch gab es für den Gemeinderat am Montag keinen Zweifel mehr: Die Teilortsumfahrung Rümmingen muss zumindest mit einem Halbanschluss der Lörracher Straße einhergehen. Denn ohne Anschluss würden andere Straßen im Ort zu sehr belastet. Dieser Beschluss fiel einstimmig aus.

„Es geht heute nicht darum, über die gesamte Planung zu entscheiden“, machte Brandsch gleich zu Beginn seiner Ausführungen klar. Der Gemeinderat hatte lediglich die Wahl zwischen zwei Planungsvarianten für die Ortsumfahrung: mit oder ohne Anschluss an die Lörracher Straße.

Die beste Lösung

Nicht zur Abstimmung stand auch die wohl beste Lösung für Rümmingen – der Vollanschluss der Lörracher Straße. Aufgrund der topografischen Bedingungen an der Anschlussstelle würde diese Variante schlicht zu umständlich und teuer werden.

Der Beschluss

Bleibt also der Halbanschluss, bei dem von Rümmingen aus nur nach rechts auf die Umfahrung abgebogen werden kann. Von der Umfahrung aus wäre dann ebenfalls nur ein Rechtsabbiegen von der Lucke kommend in die Lörracher Straße möglich. Für diese Variante hat sich der Gemeinderat jetzt entschieden.

Die Auswirkungen

Fest steht schon jetzt, dass die Binzener Straße mehr Verkehr zu bewältigen haben wird, wenn die Teilortsumfahrung kommt. Die Lörracher Straße wäre dagegen, wie erwünscht, deutlich entlastet.

Mehr Verkehr bekämen die Karl-Friedrich-Böhringer-Straße, der Fuhrmannsweg und die Dorfstraße sowie der ohnehin schon „kritische Knotenpunkt“ im Dorf, an dem Lörracher, Binzener und Wittlinger Straße zusammenlaufen. An diesem Gefahrenpunkt soll noch nachgebessert werden.

Durch den Halbanschluss würde die Mehrbelastung zumindest deutlich verringert.

Die Abkürzung

Aber nehmen die Kandertäler die Umfahrung auch an, wenn sie weiterhin über die Lörracher Straße abkürzen könnten? Ja, war sich Brandsch sicher. Denn auf der Umfahrung wären sie schneller, zumal sie durch das Rechtsabbiegen an der Anschlussstelle noch einen Umweg bis zum geplanten Kreisverkehr an der Binzener Straße in Kauf nehmen müssten. Auch würde sich der Status der Lörracher Straße durch die Umfahrung ändern. Tempo 30 wäre dort dann möglich, und würde die Straße als Abkürzung zusätzlich unattraktiv machen. Auch über bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung wird bereits nachgedacht.

Der Lärmschutz

Eine Lärmschutzwand soll die Rümminger Einwohner an den Randgebieten künftig vor der Teilortsumfahrung schützen. Im oberen Bereich ist dafür auch ausreichend Platz vorhanden, erst Richtung Binzener Straße wird es enger. Besonders schlecht sieht es für die beiden Häuser an der Kreuzung Hermann-Scherer- /Binzener Straße aus. Ein Lösungsvorschlag sieht hier eine transparente Glaswand vor.

Die Diskussion

Bei der anschließenden Diskussion bezweifelte Markus Hügel, dass die internen Verkehrsströme tatsächlich so hoch sind wie angegeben. Er vermutete einen deutlich höheren Anteil an auswärtigem Durchgangsverkehr.

Dieter Gempp war schon deshalb für den Halbanschluss, um den neu gestalteten Dorfplatz verkehrlich zu entlasten. Ausdrücklich für die Anschlussvariante sprachen sich auch Ulrich Gempp und Gerhard Wildschütz aus.

Altbürgermeister Heinrich Benner lobte die detaillierte Ausführung und bedauerte, dass nur 15 Zuschauer anwesend waren. Den Anschluss der Hermann-Scherer-Straße an die Binzener Straße zu kappen, lautete ein Vorschlag aus den Zuschauerreihen; mit der Umgestaltung der Lörracher Straße zur Verkehrsentlastung schon jetzt zu beginnen, ein anderer.

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