Meist reicht den Ärzten eine klinische Untersuchung sowie die Krankheitsgeschichte eines Kindes aus, um zu erkennen , ob es an einer gastroösophagealer Refluxkrankheit leidet. Selten muss das Kind per Ultraschall auf Fehlbildungen untersucht werden. Auch die sogenannte Röntgen-Brei-Schluck-Untersuchung, bei der das Kind geröntgt wird, um den Weg der Nahrung zu verfolgen, helfen nur in Ausnahmen bei der Diagnose weiter. Zudem gibt es noch die sogenannte Langzeit-pH-Metrie-Messung in Kombination mit einer Impedanzmessung: Mit ihr kann der ph-Wert in der Speiseröhre bestimmt werden. Daran können Ärzte zudem erkennen, wie weit der Speisebrei Richtung Mund zurückfließt.
Den meisten Speikindern ist aber schon mit wenig geholfen: Beispielsweise indem geklärt wird, in welcher Lage das Kind isst – ob im Liegen oder im Sitzen. Das kann schon dazu führen, dass das Kind mehr oder eben weniger spuckt. „Sich Zeit beim Füttern lassen“, rät Heigele, das sei wichtig. Auch sei nicht jede Unruhe Ausdruck von Hunger. „Oft wollen Kinder gar nicht die Flasche, sondern anderweitige Aufmerksamkeit.“
Wer in das Milchfläschchen ein bisschen Johannisbrotkernmehl oder Reisstärke mischt, sorgt ebenfalls dafür, dass der Nahrungsbrei am Ende beim Kind dort bleibt, wo er hingehört. Im Magen. „Allerdings muss man dann auch damit rechnen, dass das Kind durch das Andicken der Nahrung zusätzlich Kalorien aufnimmt und etwas weniger trinkt“, sagt Heigele. Manchmal werden auch unterschiedliche Kräutertees für Mutter und Kind empfohlen. „Es gibt jedoch keine Belege, dass solche Tees einen positiven Nutzen haben“, sagt Heigele.
„Speikinder sind in unserer Gesellschaft ein Tabu“
Krankhaftes Spucken mit Medikamenten zu behandeln hält Heigele nur in den wenigsten Fällen für sinnvoll, da die Medikamente bei längerfristigen Einnahme auch Nebenwirkungen haben. Die Zeit, so Heigele, ist oft das beste Medikament. „Meistens erledigt sich das Problem nach einem Jahr von selbst.“
Bis dahin heißt es für die Eltern von Speikindern, stets frische Kleidung bereitzuhalten – für sich und für das Baby. Und vor allem gelassen zu bleiben. „Speikinder sind in unserer Gesellschaft ein Tabu. Keiner gibt gern zu, dass sein Kind ein Speikind ist“, sagt der Arzt. „Meistens klappt’s aber dann, wenn die Eltern akzeptieren: mein Kind hat keine ernsthafte Erkrankung.“