Sallneck Volles Haus beim Frühjahrskonzert

Yvonne Rünzi
Die Musiker des Orchesters hatten anspruchsvolle Stücke einstudiert. Foto:  

Der Musikverein Sallneck unter der Leitung von Dirigent Sebastian Wagner hat im Sallnecker Dorfgemeinschaftshaus sein Können präsentiert. Emotionen weckten nicht nur die Lieder, sondern vor allem die Ehrung des Urgesteins Walter Vogt.

Ob der Wettergott wohl wusste, dass der Musikverein vergangenen Samstag sein Weihnachtskonzert nachholte? Fast schien es so, als zum eigentlich deklarierten Frühlingskonzert die Schneeflocken vom Himmel fielen. „Frühjahrs- statt Weihnachtskonzert, aber das Wetter ist das Gleiche“, sagte Vorsitzender Christoph Friedlin lachend bei seiner Begrüßung. In seinen Notizen für das eigentlich im Dezember stattfindende Konzert hatte er den Satz gefunden: „Und für die perfekte vorweihnachtliche Stimmung habe ich mir noch einen leichten Schneefall gewünscht.“ Der Stimmung im voll besetzten Dorfgemeinschaftshaus tat das winterliche Wetter indes keinen Abbruch.

Musik auf Augenhöhe

Quasi auf Augenhöhe mit dem Publikum spielten die Musiker: Da die Bühne nicht ausreichend Platz für alle bot, wich das Orchester kurzerhand in den Saal selbst aus.

Unter der Leitung von Dirigent Sebastian Wagner hatten die Musiker anspruchsvolle Stücke einstudiert. Durch das Programm führten Elise Seger und Selina Philipp-Bauer, die allerlei Wissenswertes zu den Stücken berichteten.

Beginnend mit dem „Festmarsch“ von Johann Strauß (Sohn) folgte das „Schwarzwaldmädel“ von Leon Jessel. „Auf der Jagd“, ebenfalls von Johann Strauß (Sohn) und „Zauber der Montur“ von Carl Michael Ziehrer beendeten den ersten Teil des Programms.

70 Jahre Mitglied

Peter Hässler, Präsident des Alemannischen Musikverbands, konnte den schönsten Teil des Abends übernehmen und die Ehrungen zwischen den beiden Programmteilen des Konzerts für den Verband vornehmen. „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“, zitierte er Nietsche. Eine „große und sehr seltene“ Ehrung wurde Walter Vogt zuteil. „Opa Walter“, wie er von allen genannt wird, ist seit 70 Jahren aktives Mitglied und hat im Musikverein einen besonderen Platz. „Walter Vogt und Musikverein Sallneck – was für eine Erfolgsgeschichte“, hob Hässler hervor. „Ein Lebenswerk, dass wir heute mit Ihnen feiern dürfen.“ In diesen 70 Jahren hat Vogt unzählige Proben, Musikerkollegen, Konzerte, Ständchen und Feiern erlebt und dient bis heute vielen jungen Menschen als großes Vorbild in Sachen musikalischer Begeisterung. „Eine großartige Leistung“, lobte Hässler. „Keiner hat so viele Enkel wie du“, wandte sich auch Christoph Friedlin lachend an Vogt. „Du bist unser Opa und immer für uns da.“ Mit seinen 85 Jahren ist Vogt noch immer umtriebig, berichtete Friedlin in einer Anekdote: Nach einer Operation fragte Vogt bei Friedlin nach, ob er denn am 1. Mai wieder mit durchs Dorf laufen und spielen dürfe. Gar keine Frage für Friedlin: „Wir schieben dich auch im Rollstuhl durch wenn’s sein muss.“ Statt dem Ehrenmarsch folgte eine Ehrenpolka. Dirigent Sebastian Wagner komponierte eigens für Opa Walter die „Lusbueb Polka“, die an diesem Abend Prämiere hatte und mit donnerndem Applaus gefeiert wurde.

Zudem wurden geehrt: Heike Winzer, Stephan Grether (40 Jahre aktive Mitgliedschaft); Jasmine Lay, Winfried Wissner (beide 25 Jahre aktiv); Herta Lais, Heiner Kunz (beide 25 Jahre passive Mitgliedschaft).

Die Geehrten mit dem Vorsitzenden und dem Präsident des alemannischen Musikverbands: Walter Vogt, Jasmine Lay, Christoph Friedlin (vorne v.l.); Stephan Grether, Heike Winzer, Heiner Kunz (Mitte v.l); Peter Hässler, Winfried Wissner (hinten v.l.) Foto: Yvonne Rünzi

Musikalischer Schlusspunkt

Musikalisch führte der Musikverein den Abend mit dem zweiten Teil des Programms mit „Rollo takes a Walk“ von David Maslanka weiter, gefolgt von „A Musical Fantasy“ von Ennio Salvere, „Hernando’s Hideaway“ von Richard Adler & Jerry Ross und „Bugs bunny and friends“ von Erwin Jahreis. Ohne Zugabe ließen die Zuschauer die Musiker nicht gehen, so gab das Orchester noch „I will follow him“ zum Besten und setzte mit „Wer hat an der Uhr gedreht“ einen musikalischen Schlusspunkt.

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