Schallbach Die Maßnahmen zeigen Wirkung

Silke Hartenstein

Starkregenprophylaxe: Erdwall für 1500 Euro in Auftrag gegeben / Fragebogen zu entstandenen Schäden

Die Eigenleistungen der Schallbacher zum Schutz vor Starkregen haben sich bewährt. Mit der Bewilligung von Fördergeldern für das große Maßnahmenpaket zum Starkregenschutz jedoch sieht es derzeit weniger gut aus. Hierüber informierte Bürgermeister Christian Iselin am Donnerstag den Gemeinderat.

Von Silke Hartenstein

Schallbach. Auf Schallbacher Gebiet gab es in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai und am 23. Mai schwere Gewitter, binnen einer halben Stunde fielen rund 25 Liter Regen pro Quadratmeter. Die in Gemeinschaftsaktion errichteten und ausgebesserten Bauwerke bewährten sich beide Male – der Schlamm wurde aus dem Dorf herausgehalten.

Auf der linken Seite des Hangs Richtung Fischingen habe es keine Probleme gegeben, berichtete Iselin, doch auf der rechten Hangseite, wo nur Mais auf den Feldern stehe, sei es zu starken Abschwemmungen gekommen. Deshalb soll nun auch für diese Hangseite eine Anbauabsprache mit den Bewirtschaftern getroffen werden. Des Weiteren werde die Gemeinde das Landratsamt um die Kontrolle des bis 15. Februar geltenden Pflugverbots bitten. Weitere Handlungsmöglichkeiten sollen mit der AG Starkregen-/Hochwasserschutz ausgearbeitet werden.

Beim Mai-Starkregen verwandelte sich der Feldweg Richtung Läufelberg gegenüber des Schallbacher Friedhofs in einen Bachlauf. Durch einen Erdwall entlang des Wegs soll nun das Wasser hinter den Straßenwall in Richtung Egringen umgeleitet werden. Der Erdwall ist bereits errichtet, der Werkhof bezifferte die Kosten hierfür mit maximal 1500 Euro. Angesichts des niedrigen Betrags konnte Iselin den Auftrag hierfür selbstständig vergeben, dennoch bat er nachträglich um die Zustimmung des Gemeinderats.

Was das große Maßnahmenpaket betrifft, soll im Herbst der Förderantrag der Gemeinde gestellt werden. Diplomingenieur Benno Moser kam 2021 mit seiner Kostenschätzung hierfür auf 363 000 Euro, sein Ingenieurbüro wurde mit der Entwurfsplanung beauftragt.

Gefahrenpotenzial wurde nicht ernst genommen

Im Februar 2022 kam eine Delegation des Regierungspräsidiums (RP) Freiburg zum Lokaltermin nach Schallbach. Letztlich, so Iselin, entscheide das RP nach Beantragung der geplanten Starkregenschutzmaßnahmen über deren Förderwürdigkeit, und: „Unser Eindruck war, dass weder unsere Darstellung der bereits entstandenen Schäden noch das Schadens- und Gefahrenpotenzial ernst genommen wurde.“ Diesen Eindruck teilte AG-Mitglied Lothar Schneider, der am Lokaltermin teilnahm und sich wenig begeistert zeigte von den Reaktionen der zuständigen Behördenvertreterin.

Nach den Richtlinien des Förderprogramms muss sich die zu erwartende Schadenssumme mit der Investitionssumme in den Starkregenschutz decken. Um dem Förderantrag mehr Nachdruck zu verleihen, entwarf Iselin nun einen Fragebogen, den er in den erfahrungsgemäß betroffenen Gebieten im Ort verteilen möchte.

Gefragt wird nach Versicherungsschäden infolge des Starkregens im Juni 2016 und Mai 2018, nach dem finanziellen und zeitlichen Aufwand zur Behebung der Schäden, nach Bildmaterial und dem Einverständnis, die Daten durch das Bürgermeisteramt Schallbach an das Wasserwirtschaftsamt und das RP zur Einsichtnahme einreichen zu dürfen. Für die Jahre vor 2016 bat Iselin Schallbachs Freiwillige Feuerwehr um eine Auflistung von Starkregenschäden.

Die Gemeinderäte fanden diese Vorgehensweise gut. Der Förderantrag, so Iselin, werde auf jeden Fall gestellt – falls nötig, jedes Jahr.

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