Ein paar Telefonate hat es gebraucht, dann hatte der Betriebsleiter die beiden Rentner auf 400-Euro-Basis reaktiviert, die in den 70er-Jahren bei der Firma Kern angefangen hatten. Nach dem Konkurs im Jahr 1993 konnten sie übergangslos zum Nachfolgeunternehmen wechseln, dem sie bis zur Rente treu blieben.
Jetzt war ihre Expertise gefragt: Stück für Stück bauten Kunimünch und Kaiser die Maschine wieder auf. Etwa 70 Stunden investierten beide zusammen in eine Montage, mit der die meisten jüngeren Mitarbeiter wohl überfordert gewesen wären. „Es hat Spaß gemacht“, so ihr Fazit.
Die Jüngeren durften stattdessen das Reinigen, Aufarbeiten und Lackieren übernehmen, was noch einmal rund 20 Stunden beanspruchte. Einen weiteren Arbeitstag erforderten die Elektroarbeiten am Gerät. Zu guter Letzt mussten noch die Schabarbeiten an den Führungsbahnen durchgeführt werden, was etwa 40 Stunden beanspruchte. Auch ein paar Ersatzteile wurden organisiert.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die historische Drehmaschine erstrahlt nun in neuem Glanz und verweist im Foyer auf die Unternehmensgeschichte. „Bis vor etwa fünf Jahren trugen die Maschinen bei uns noch den Namen Kern“, erklärt Rotzler im neu gestalteten Eingangsbereich mit echtem Hingucker.
Wer sich eingehender über das Schmuckstück informieren will, dem seien auch die alten Lieferaufträge und Abnahmeprotokolle empfohlen, die im Hintergrund ausgestellt sind. Die Drehmaschine kam demnach 1949 aus Brackwede nach Lörrach.