Mit ihrer charmanten Moderation zauberte Flötistin Christine Braun Klangbilder vor das geistige Auge, die das Orchester bildhaft umsetzte. Anfangs war Fanfarenartiges zu hören, was an John Williams, „Star Wars“ oder „Also sprach Zarathustra“ erinnerte: Filmmusikgenre im Breitwandsound wie „Musik für einen festlichen Anlass“ von Jan de Haan.
Ein Prüfstein für das Klangniveau des noch neuen Blasorchesters waren die „Visions of Australia“ von Graham Lloyd in acht musikalischen Bildern, angefangen von den Ureinwohnern, den Aborigines (mit einem echten Didgeridoo-Solo!), der Entdeckung durch Kapitän James Cook, den ersten weißen Siedlern, den Townships, der Lautmalerei der ersten Telegrafenleitung mit Morsezeichen bis heute. Das Blasmusikwerk, das die historische Entwicklung des Kontinents in Tönen skizziert, ist nicht nur ein gutes Unterhaltungsstück, sondern vom Schwierigkeitsgrad her in der Höchststufe angesiedelt, also eine Herausforderung für alle Register. Ein guter Einfall waren die vorausgeschickten Hörbeispiele mit Erläuterungen. Ulrich Winzers Orchester hätte bei jedem Wertungsspiel mit Bestnote abgeschnitten.