^ Schallbach: Strom für 1600 Haushalte - Schallbach - Verlagshaus Jaumann

Schallbach Strom für 1600 Haushalte

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Um den Trafomast beim Aussiedlerhof Graf könnte eine Photovoltaik-Freiflächenanlage entstehen. Foto: Silke Hartenstein

Gemeinderat: Kritik von Zuhörern an PV-Freiflächenanlage

Schallbach (sih). Eine vier Hektar große Photovoltaik-Freiflächenanlage auf Schallbacher Gemarkung: Diese Idee stieß in der jüngsten Ratssitzung auf geteilte Meinungen. Christoph Umbricht, Leiter Photovoltaik-Freiflächenanlagen bei der Energiedienst AG, stellte das Vorhaben vor.

Der Knackpunkt für eine Freiflächenanlage für Photovoltaik (PV) ist laut Umbricht die Lage. Es brauche eine Anschlussmöglichkeit an das Mittelspannungsnetz. Hierfür eignet sich der Trafomast, rechts von der Landstraße gen Rümmingen beim Bauernhof Graf. Der Trafomast könnte aus der PV-Anlage eine Leistung von vier Megawattpeak aufnehmen. Innerhalb eines Bereichs von 40 Hektar weitgehend landwirtschaftlich genutzter Fläche rund um diesen Trafomast sollten die für die PV-Freiflächenanlage benötigten vier Hektar liegen.

Die Vorabklärung mit dem Landwirtschaftsamt ergab laut Umbricht: Das Amt hätte die sehr gut für landwirtschaftliche Nutzung geeigneten Flächen nicht von sich aus ins Spiel gebracht, stelle sich aber nicht dagegen.

Vier Hektar entsprechen gut einem Prozent der Schallbacher Gesamtfläche. Mit der Anlage könnten 4,6 Gigawattstunden pro Jahr erzeugt werden – das entspricht dem Strombedarf von 1600 Haushalten, doppelt so viel wie Schallbachs Strombedarf. Bei Verwirklichung der PV-Freiflächenanlage beträgt laut Umbrichts Präsentation die Abgeltung an die Gemeinde 9000 Euro im Jahr, die Pacht betrage insgesamt 8000 Euro jährlich, dazu 10 000 Euro jährlich für die Pflege der Fläche unter den Solarmodulen.

Die Investitionskosten bezifferte er auf 3,5 Millionen Euro, die Betriebsdauer auf 30 Jahre. Nach Ablauf der 30 Jahre trägt der Betreiber die Kosten für deren Ertüchtigung oder Rückbau. Für den Bau ist ein vorhabenbezogener Bebauungsplan notwendig. Der Investor trägt auch die Kosten für die Projektentwicklung und das Bebauungsplanverfahren.

Die 25 Zuhörer waren eher skeptisch. „Wenn alle Äcker verbaut sind, haben wir kein Brot mehr“, meinte ein Zuhörer. Ein anderer äußerte sich derb über das Aussehen der Anlagen. Ein Zuhörer schlug vor, auf sämtlichen Dächern im Dorf PV-Anlagen zu errichten. Das befand Umbricht als deutlich unwirtschaftlicher. Unwirtschaftlicher seien auch Solarmoduldächer über Autobahnen.

Bürgermeister Christian Iselin wollte sich der Idee nicht verschließen, mit relativ geringem Flächenverbrauch ein Viertel der Einwohner des Gemeindeverwaltungsverbands Vorderes Kandertal mit Energie zu versorgen. Hinzu käme der Gewerbesteueranteil. Iselin möchte alle Eigentümer rund um den Trafomast befragen. Wenn sie mitmachen wollten, könne man das Projekt weiter verfolgen. Dem stimmte der Gemeinderat mehrheitlich zu.

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