Schallbach Viele Projekte werden 2024 angegangen

Foto: Silke Hartenstein
Schallbachs Notstromversorgung funktioniert. Das zeigt Andreas Faller (links) von der Rümminger Firma Dachenergie durch einen simulierten Stromausfall Bürgermeisterstellvertreter Volker Fischer und Bürgermeister Christian Iselin (ganz rechts) sowie den Gästen. Foto:  

Der Starkregenschutz kann nur punktuell umgesetzt werden, die Förderzusage für den Lückenschluss des Radwegs Rümmingen-Schallbach liegt vor und bis zu zwei E-Autos soll es beim Carsharing geben, dies teilt Christian Isele beim Neujahrsempfang mit.

Mit Udo Jürgens’ „Wir von Morgen“ schuf der Gesangverein die passende Eröffnung für den Neujahrsempfang der Gemeinde Schallbach. „Schön, dass wir den Neujahrsempfang nach so langer Zeit wieder feiern können“, freute sich Bürgermeister Christian Iselin im sehr gut besetzten Gemeindesaal, in dem viele stehen mussten. Höhepunkt war die Ernennung von Altbürgermeister Rudolf Schöpflin zum Ehrenbürger (siehe Bericht unten).

In loser Folge präsentierten Iselin und die Gemeinderäte Volker Fischer, Jan Westermann und Philipp Steinebrunner Rückblick und Ausblick, angefangen mit den Sanierungsarbeiten im Kindergarten für 40 000 Euro, gefolgt vom dortigen Tag der offenen Tür im Juni.

Energie und Klimaschutz

Bei der von der Gemeinde bezuschussten Baumpflanzaktion im November stieg die Zahl der neu gepflanzten Bäume mittlerweile auf 132, davon 83 auf Gemeindeland. Ebenfalls im November gingen die beiden neuen Photovoltaikanlagen der Gemeinde auf den Dächern von Kindergarten, Feuerwehrheim und dem Rathaus ans Netz. Für 110 000 Euro Gesamtkosten liefern die zwei PV-Anlagen einen Jahresertrag von insgesamt 57 000 Kilowattstunden und sichern zudem im Fall eines Blackouts via Batteriespeicher die Stromversorgung und Beheizung des Notfalltreffpunkts Gemeindehalle. Dass es funktioniert, demonstrierte Andreas Faller von der Rümminger Firma Dachenergie: Für Sekunden wurde es finster im Gemeindesaal, dann stieg die Notstromversorgung ein. Überhaupt landete Schallbach beim Zubau an PV-Anlagen 2023 auf Platz zwei im Landkreis Lörrach, auch durch das starke Engagement der vielen Privathaushalte.

Der angestrebte große Starkregenschutz indes scheiterte am ermittelten Missverhältnis von Kosten und nutzbaren Wert. Immerhin stünden infolge der Untersuchungen nun die Schwachstellen im Regenwasserkanalnetz fest, sagte Iselin und kündigte fürs Erste punktuelle Maßnahmen in 2024 an.

Als zu unwirtschaftlich erwies sich auch das angestrebte Nahwärmenetz. Stattdessen startet Schallbachs Verwaltung nun in Kooperation mit der Energieagentur Südwest für die Bürger eine Beratungsinitiative für Heizsysteme und energetische Sanierung. Auch werde sich der Gemeinderat nun mit der Überplanung des 2021 von der Gemeinde erworbenen bebauten Grundstücks Dorfstraße 4 befassen. Ursprünglich sollte dort eine Nahwärmenetz-Heizzentrale errichtet werden.

2024 beginnt der Lückenschluss des Radwegs Rümmingen-Schallbach. Seit 21. Dezember liege die Förderzusage der Agglo Basel vor, somit werden die rund 118.000 Euro Kosten für den fehlenden Abschnitt hinein ins Dorf mit 41.300 Euro bezuschusst.

E-Mobilität

In diesem Jahr werde auch das Netzwerk für nachhaltige Mobilität (Nemo) zum Thema, dieses soll im Kandertal und am Oberrhein gefördert werden. In Schallbach denkt man an Carsharing mit ein bis zwei E-Autos samt Ladestation und an abschließbare Fahrradboxen, eventuell mit E-Bike-Ladestation. Für den Bau zweier barrierefreier Bushaltestellen liegen die Standorte fest, von den 110 000 Euro Kosten könnten 60 000 Euro gefördert werden.

Eine Förderung von 1000  Euro pro Quadratmeter, so Bürgermeisterstellvertreter Fischer, sei auch denkbar im Falle des Erwerbs einer Immobilie, nutzbar als Wohnraum für weitere Flüchtlinge. Hierfür stellte die Gemeinde vorsorglich 500 000 Euro in den Haushalt 2024 ein. Rund zwei Fünftel der Dorfs sei mittlerweile an die Breitbandversorgung angeschlossen. Für alle anderen solle es voraussichtlich bis 2028 so weit sein. Fischer rief die Bürger dazu auf, für die Kommunalwahlen im Juni zu kandidieren – es würden nicht mehr alle jetzt amtierenden Gemeinderäte zur Wahl antreten.

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